Terror

München: OEZ-Terroropfer solidarisieren sich mit jüdischen Menschen

Jasmin Diop
Jasmin Diop

Deutschland,

Nach dem vereitelten Terroranschlag von München melden sich auch die Angehörigen der Opfer des rechtsextremen OEZ-Attentäters von 2016 zu Wort.

Generalkonsulat München Schild
Die Angehörigen der Todesopfer des rechten Terrors von 2016 sprechen unter anderem den Mitarbeitern des israelischen Generalkonsulats in München ihre Solidarität aus. (Symbolbild) - Keystone

Am Donnerstag scheiterte ein 18-jähriger Österreicher beim Versuch, einen antisemitischen Anschlag in München zu verüben. Dies weckt unter anderem Erinnerungen an den 22. Juli 2016, als ein ebenfalls 18-jähriger Deutsch-Iraner im Münchner Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) neun Menschen tötete.

Karte München Attentate
Der Ort des vereitelten Attentats in der Maxvorstadt liegt nur rund 5 Kilometer vom weiter im Norden befindlichen OEZ entfernt. - Open Street Map

Nun haben sich die Angehörigen der Opfer des rechten Terroranschlags zu den aktuellen Ereignissen zu Wort gemeldet.

Solidarität mit jüdischen Menschen

Die Initiative «München OEZ erinnern» veröffentlichte ein Statement auf Instagram. In diesem erklärt sie sich unter anderem solidarisch mit allen direkt und indirekt Betroffenen: «Wir solidarisieren uns mit allen jüdischen Menschen, die mit dieser antisemitischen Tat verunsichert und in Angst und Schrecken versetzt werden sollten

Polizisten Maschinengewehr München Terror
Auch während der Suche nach dem Täter im Jahr 2016 herrschte in München Ausnahmezustand. (Archivbild) - Keystone

Solidarisch, so die Verfasser, hätten sie sich auch innerhalb ihrer eigenen Initiative zeigen müssen. So habe die gesamte Situation in München Wunden aufgerissen und für Retraumatisierungen gesorgt. Zugleich fordern die Angehörigen der Opfer Vernunft im Umgang mit der Tat.

Kein Raum für Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus

Die Initiative stellt heraus, dass der wahrscheinliche islamistische Hintergrund des vereitelten Attentats nicht antimuslimisch instrumentalisiert werden dürfe.

Keinesfalls dürfe man zulassen, dass Rassismus und Antisemitismus gegeneinander ausgespielt werden. Vielmehr stehe beides gleichermassen für Hass und Menschenverachtung und zerstöre «Leben, Zusammenleben und Gesellschaft».

Erinnerungen an rechtes Attentat in München

Im Sommer 2016 hatte ein 18-jähriger Münchner in einem Fastfood-Restaurant gezielt das Feuer auf Anwesende eröffnet. Er tötete neun Menschen, acht von ihnen waren zwischen 14 und 20 Jahre alt. Alle Todesopfer hatten einen Migrationshintergrund, sieben waren Muslime, eines Sinto und eines Rom.

OEZ München Terror Gedenken
Im Jahr 2016 tötete ein rechter Attentäter in München gezielt neun Menschen mit Migrationshintergrund. (Archivbild) - Keystone

Lange Zeit hielt sich eine Diskussion, ob es sich bei der Tat um einen Amoklauf oder terroristischen Anschlag gehandelt habe. Letztlich wurde mehrfach juristisch und gutachterlich klargestellt, dass es sich um eine «politisch motivierte, rechte Tat» handelte.

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