Auf der Flucht vor der Polizei sind in Österreich im Fahrzeug eines mutmasslichen Schleppers drei Menschen ums Leben gekommen.
Polizeiwagen
Polizeiwagen - AFP/Archiv

Für eine Frau und zwei Männer kam laut Polizei jede Hilfe zu spät. 17 Insassen, darunter auch vier Kinder, wurden nach Angaben der Behörden ausserdem verletzt, als sich der Kastenwagen am Samstag in Kittsee nahe der slowakischen und ungarischen Grenze überschlug, wie die Polizei berichtete. Gegen den Fahrer wurde am Sonntag Untersuchungshaft verhängt.

Es werde wegen Schlepperei in einer kriminellen Vereinigung sowie mehrfacher fahrlässiger Tötung und Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen ermittelt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Eisenstadt der Nachrichtenagentur APA.

Der Fahrer habe sich einer Polizeikontrolle entziehen wollen und aufs Gaspedal gedrückt, hiess es. Als er die erste Abfahrt auf der Autobahn nehmen wollte, verlor er in der Kurve die Kontrolle über das Auto. Vier der Verletzten wurden nach Angaben der Polizei inzwischen wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Bei ihnen handle es sich um Syrer, die nun einen Asylantrag gestellt hätten. Die Herkunft der anderen Insassen sei noch unklar.

Österreichs Innenminister Gerhard Karner sagte, der Unfall zeige einmal mehr «die Brutalität und Skrupellosigkeit der Schleppermafia». Die Menschen würden mit völlig falschen Versprechungen gelockt und riskierten dabei ihr Leben. «Die Massnahmen zur Bekämpfung der menschenverachtenden Schlepperkriminalität müssen daher konsequent fortgesetzt werden», so der Minister. Österreich verzeichnet wie andere Länder 2022 einen deutlichen Anstieg der irregulären Migration.

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