Marc Angel ist neuer Vizepräsident des Europaparlaments. Er folgt auf Eva Kaili, die ihren Posten wegen eines Korruptions-Skandals räumen musste.
Marc Angel (M, LSAP, Fraktion S&D) steht im Europäischen Parlament und nimmt nach seiner Wahl zum Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments Applaus entgegen.
Marc Angel (M, LSAP, Fraktion S&D) steht im Europäischen Parlament und nimmt nach seiner Wahl zum Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments Applaus entgegen. - Philipp von Ditfurth/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eva Kaili wurde wegen des Korruptions-Skandals als EU-Parlamentsvizepräsidentin abgewählt.
  • Jetzt wurde ihr Nachfolger gewählt: der Luxemburger Sozialdemokrat Marc Angel.
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Unter anderem wegen des Verdachts auf Geldwäsche und Korruption musste die Vizepräsidentin des EU-Parlaments ihren Posten räumen. Nun ist mit dem Sozialdemokraten Marc Angel ein Nachfolger gefunden.

Der Luxemburger Sozialdemokrat Marc Angel ist infolge des EU-Korruptionsskandals zum neuen Vizepräsidenten des Europaparlaments gewählt worden. Er setzte sich am Mittwoch im zweiten Wahlgang mit 307 Stimmen durch.

Im ersten Wahlgang hatte Angel die notwendige absolute Mehrheit noch verfehlt. Er folgt auf die in den Skandal verwickelte Griechin Eva Kaili. Damit hat die von der Affäre besonders betroffene S&D-Fraktion ihren Posten verteidigen können und stellt weiterhin 5 der 14 Vizepräsidentinnen und -präsidenten des Parlaments.

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Eva Kaili. (Archiv) - EUROPEAN PARLIAMENT/AFP

Zur Wahl stellte sich auch die französische Grünen-Politikerin Gwendoline Delbos-Corfield und Annalisa Tardino aus Italien von der rechtsnationalen ID-Fraktion. Tardino konnte 185 Stimmen auf sich vereinen, Delbos-Corfield bekam knapp 100 Stimmen.

Kaili hatte wegen des Verdachts der Bestechlichkeit ihren Posten als Vizepräsidentin verloren. Die Abgeordneten stimmten Mitte Dezember mit nur einer Gegenstimme für die Absetzung der 44-Jährigen. Sie sitzt in Belgien in Untersuchungshaft. Die Justiz legt Kaili und weiteren Verdächtigen die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche und Korruption zur Last. Dabei geht es um mutmassliche Einflussnahme auf politische Entscheidungen durch Katar und Marokko.

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