Nach Wohnungsnot: Griechenland verschärft Regeln für «Goldene Visa»

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Im Kampf gegen die Wohnungsnot hat Griechenland die Regeln für seine «Goldenen Visa» verschärft.

Im Kampf gegen die Wohnungsnot hat Griechenland die Regeln für bestimmte Visa besonders für Gutbetuchte verschärft. (Archivbild)
Im Kampf gegen die Wohnungsnot hat Griechenland die Regeln für bestimmte Visa besonders für Gutbetuchte verschärft. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/ARTURO RODRIGUEZ

Beim Programm, mit dem Nicht-EU-Bürger gegen Investitionen eine fünfjährige Aufenthaltsgenehmigung bekommen können, gelten seit Sonntag klar höhere Investitionssummen. In begehrten Gegenden wie der Hauptstadtregion Attika sowie Thessaloniki, Mykonos, Santorin und Inseln mit mehr als 3100 Einwohnern beträgt die Investitionssumme nun 800'000 Euro, während in anderen Regionen mindestens 400'000 Euro fällig werden.

Auch die Immobilienfläche für potenzielle Investoren wurde auf mindestens 120 Quadratmeter heraufgesetzt. Wer industriell genutzte Gebäude in Wohnraum umwandeln will, muss nun eine Mindestsumme von 250'000 Euro investieren. Dies gilt ebenso für die Investition in historische Gebäude.

Kritik an den neuen Regelungen

Die Massnahmen seien Teil der Wohnungspolitik der Regierung, erklärte Wirtschafts- und Finanzminister Kostis Hatzidakis. Diese ziele in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor darauf ab, «erschwinglichen und hochwertigen Wohnraum für alle Bürger sicherzustellen», führte der Minister aus. Zugleich müssten aber Investitionen fortgesetzt werden, wenn auch «unter ausgewogeneren Bedingungen».

Kritik an dem Schritt kam vom griechischen Verband für Aktiengesellschaften und Unternehmertum. «Die Auswirkungen auf die Investitionen (...) werden dramatisch sein», schrieb der Verband in einem Brief an Hatzidakis und Entwicklungsminister Kostas Skrekas. Es sei «sehr fraglich, ob die Ziele der Regierung, die Wohnungspreise zu senken und das Angebot für Langzeitmieten zu erhöhen, erreicht werden können».

«Goldene Visa»: Ein lukratives Geschäft

Als Goldene Visa werden Pässe und Aufenthaltsvisa für besonders Betuchte bezeichnet. Die ausstellenden Länder werben um diese Wohlhabenden in der Hoffnung, dass sie etwa durch Eigentumserwerb oder Investitionen Geld ins Land bringen. Athen hatte das Programm 2014 im Zuge der Finanzkrise eingeführt – damals fielen die Immobilienpreise, die Baubranche geriet ins Stocken. Nach Angaben der Bank von Griechenland sind die Mieten seit 2018 um 20 Prozent in die Höhe geschnellt – wodurch die Kaufkraft der Haushalte erheblich nachliess.

Nach Angaben des Migrationsministeriums verzeichnete das «Goldene Visa»-Programm im Jahr 2023 mit 10'214 Anträgen auf Erwerb oder Verlängerung eine Rekordnachfrage. Im Vorjahr wurden demnach 5701 Visa für eine Gesamtinvestition von einer Milliarde Euro erteilt.

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Kommentare

User #5417 (nicht angemeldet)

Macht Sinn. Zu viele rein gelassen, also muss man etwas drosseln...

User #3010 (nicht angemeldet)

Goldene Visas erinnern mich irgendwie an Korruption. Ist aber nichts Neues in der EU

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