NATO

Nato-Generalsekretär kritisiert Vertrag über Atomwaffen-Verbot

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Belgien,

Der Generalsekretär der Nato Jens Stoltenberg kritisiert den neuen Vertrag zu einem Verbot von Atomwaffen: In seiner Form funktioniere er nicht.

ARCHIV - Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär, spricht bei einem Pressestatement zu Beginn des informellen Treffens der EU-Verteidigungsminister. Foto: Michael Kappeler/dpa
ARCHIV - Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär, spricht bei einem Pressestatement zu Beginn des informellen Treffens der EU-Verteidigungsminister. Foto: Michael Kappeler/dpa - sda - Keystone/dpa/Michael Kappeler

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nato-Generalsekretär hält den neuen Atomwaffenvertrag für nutzlos.
  • Noch kein Land, welches Atomwaffen besitzt, hat diesen unterzeichnet.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Kritik an dem im Januar in Kraft tretenden UN-Vertrag über das Verbot von Atomwaffen geübt. Der Vertrag scheine auf den ersten Blick attraktiv zu sein, sagte der Norweger am Dienstag bei einer Videokonferenz. Realität sei aber, dass er nicht funktionieren werde.

So habe der Vertrag keinen Mechanismus, um eine ausgewogene Reduzierung von Waffen zu gewährleisten und sehe auch keine Verifikation vor. Zudem habe ihn bislang kein einziger Staat unterzeichnet, der im Besitz von Atomwaffen sei.

Atomwaffen USA
US-Soldaten enthüllen mit online Apps Geheimnisse zu Atomwaffen. (Symbolbld) - dpa

«Ein blosser Verzicht auf unsere Abschreckung ohne jegliche Garantie, dass andere das Gleiche tun, ist eine gefährliche Option», sagte Stoltenberg. Die Nato setze deswegen darauf, den Vertrag über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NVV) zu stärken. Zudem sei es wichtig, das Rüstungskontrollregime zwischen den USA und Russland zu erhalten und China einzubeziehen. Es sei bedauerlich, dass sich Peking Gesprächen bislang kategorisch verweigere.

Vertrags-Kampagne erhielt 2017 Friedensnobelpreis

Der von Stoltenberg kritisierte UN-Vertrag geht auf die internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (Ican) in Genf zurück. Die Kampagne erhielt 2017 den Friedensnobelpreis.

Der Vertrag tritt am 22. Januar 2021 in Kraft, nachdem ihn mit Honduras jüngst ein 50. Land ratifiziert hat. In dem völkerrechtlich bindenden Dokument verpflichten sich die Unterzeichner, «nie, unter keinen Umständen» Atomwaffen zu verwenden: Dazu gehört der Verzicht auf Entwicklung, Herstellung, Anschaffung, Besitz und Lagerung.

Auch für die Nato sei «eine Welt ohne Atomwaffen» das Ziel, betonte Stoltenberg. Derzeit brauche es aber noch eine glaubwürdige nukleare Abschreckung in Verbindung mit wirksamer Rüstungskontrolle.

Kommentare

Weiterlesen

New York
28 Interaktionen
Unter Biden
spusu
Handy-Abos

MEHR IN NEWS

Schweizer Pass
3 Interaktionen
Sogar Amis klatschen
Karl-Theodor zu Guttenberg
1 Interaktionen
Glamourpaar
Halbleiter
Chip-Industrie
Designs
Verordnung

MEHR NATO

Frank-Walter Steinmeier
2 Interaktionen
Nato-Bündnis
Steinmeier
2 Interaktionen
70 Jahre Bündnistreue
rutte
39 Interaktionen
Treffen mit Trump
Mark Rutte
2 Interaktionen
Ukraine-Gespräche

MEHR AUS BELGIEN

China
2 Interaktionen
Mangel
Europaflaggen
1 Interaktionen
Nach Kritik
Tadej Pogacar
2 Interaktionen
Dritter Erfolg
Kaja Kallas
14 Interaktionen
Vorwurf