Die Nato vermutet, dass ein neue Raketensystem von Russland gegen den INF-Vertrag verstösst. Russland soll nun Antworten liefern.
Ukraine-Krieg Stoltenberg
Ukraine-Krieg: Laut Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg müsse die Ukraine für den Frieden bereit sein, gewisse Kompromisse einzugehen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat ein neues Raketensystem namens 9M729 entwickelt.
  • Es könnte sich um verbotene, nuklear bestückbare Mittelstreckenraketen handeln.
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Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Russland «dringend» aufgefordert, zu Vorwürfen einer Verletzung des INF-Vertrags über atomwaffenfähige Mittelstreckenraketen Stellung zu nehmen. Moskau sei bisher «glaubwürdige Antworten» zu einem neuen Raketensystem namens 9M729 schuldig geblieben, sagte Stoltenberg heute Dienstag in Brüssel. «Plausibelste» Erklärung für die Nato-Mitglieder sei, «dass Russland gegen den (INF-)Vertrag verstösst».

Der INF-Vertrag von 1987 verpflichtet die USA und die Nachfolgestaaten der Sowjetunion zur Abschaffung aller landgestützten, nuklear bestückbaren Mittelstreckenraketen mit Reichweiten zwischen 500 und 5500 Kilometern. Das Raketensystem 9M729 wird im Westen auch SSC-X-8 genannt. Die Nato geht davon aus, dass seine Reichweite in dem im INF-Vertrag genannten Bereich liegt.

Im Dezember 2017 hatte die Nato erstmals angegeben, russische Raketensysteme identifiziert zu haben, die ernsthafte Bedenken an der Vertragstreue Moskaus hervorriefen. Russland wirft seinerseits den USA vor, durch die Stationierung einer Nato-Raketenabwehrbasis in Rumänien gegen den Abrüstungsvertrag verstossen zu haben.

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