Algerien: Massenproteste nach Vereidigung des neuen Präsidenten
In Algerien hat es einen Tag nach dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Abdelmadjid Tebboune neue Massenproteste gegeben.
Das Wichtigste in Kürze
- In Algerien kam es am Freitag nach der Vereidigung des neuen Präsidenten zu Protesten.
- In der Stadt Algier gingen den 44. Freitag in Folge zahlreiche Menschen auf die Strasse.
- Demonstranten weisen Gesprächsangebot zurück.
In der Hauptstadt Algier gingen den 44. Freitag in Folge zahlreiche Menschen auf die Strasse, allerdings offenbar weniger als in den beiden Vorwochen.
Die Demonstranten wiesen dabei ein Gesprächsangebot des neuen Präsident zurück und riefen in Sprechchören: «Sie oder wir. Wir werden nicht aufhören.»
Tebboune war am Donnerstag als neuer Präsident Algeriens vereidigt worden. Der 74-Jährige frühere Regierungschef war vor einer Woche mit gut 58 Prozent der Stimmen als Sieger aus der Präsidentenwahl hervorgegangen.
Wahlbeteiligung bei 40 Prozent
Die Wahlbeteiligung lag allerdings bei nur knapp 40 Prozent. Die Protestbewegung, die im April den Rücktritt des langjährigen Staatschefs Abdelaziz Bouteflika erreicht hatte, boykottierte den Wahlgang.
Tebboune hatte nach seiner Wahl zugesagt, er werde der Protestbewegung «die Hand zum Dialog ausstrecken». Zudem kündigte er die Berufung junger Minister und eine Initiative für eine neue Verfassung an. Tebboune geniesst die Unterstützung von Armeechef Ahmed Gaid Salah, der nach dem Rücktritt Bouteflikas faktisch an der Spitze des Staates stand.