Haft

Neun mutmassliche Schleuser nach Katastrophe im Mittelmeer in U-Haft

Keystone-SDA
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Griechenland,

Nach dem schweren Bootsunglück mit Hunderten toten Migranten im Mittelmeer sind neun mutmassliche Schleuser in Untersuchungshaft genommen worden.

Rettungsaktion
Ein Rettungsboot der deutschen Hilfsorganisation Resqship begleitet ein überfülltes Stahlboot im Mittelmeer mit 36 Migranten. Sie wurden von dem Motorsegelschiff «Nadir» aufgenommen und in den Hafen von Lampedusa gebracht. Pietro Desideri/RESQSHIP/dpa - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Neun mutmassliche Schleuser aus Ägypten wurden in Griechenland in U-Haft genommen.
  • Sie sollen mitschuldig an der Boots-Katastrophe mit hunderten toten Migranten sein.
  • Vermutet wird, dass sie einer international agierenden Bande angehören.

Dies entschied ein Gericht in der griechischen Hafenstadt Kalamata am Dienstagabend, wie der Staatssender ERT am Mittwoch berichtete. Den Ägyptern im Alter zwischen 20 und 40 Jahren werden Bildung einer kriminellen Vereinigung und Gefährdung auf hoher See vorgeworfen. Vermutet wird, dass sie einer international agierenden Bande angehören.

Die Anklage basiert auf Aussagen Überlebender, die die neun Männer als Besatzung des untergegangenen Fischkutters identifiziert hatten.

Die Ägypter waren am Mittwoch vergangener Woche zusammen mit 95 anderen Menschen von Bord gerettet worden. Inzwischen wurde rund 50 Seemeilen westlich der griechischen Halbinsel Peloponnes eine weitere Leiche aus dem Mittelmeer gezogen. Damit stieg die Zahl der gefundenen Todesopfer auf 82, wie die Küstenwache mitteilte.

Schiff mit 700 Migranten an Bord gesunken

Der rund 30 Meter lange Fischkutter war vergangene Woche mit bis zu 700 Menschen an Bord in internationalen Gewässern gesunken. Es war zuletzt von Libyen aus in See gestochen und hatte Italien zum Ziel. Die grosse Mehrheit der Migranten riss das Boot mit sich auf den Grund des Mittelmeers: Es ist an dieser Stelle etwa 5000 Meter tief. Wahrscheinlich werden ihre Leichen nie geborgen.

Gegen die Küstenwache gibt es Vorwürfe, den Menschen in Seenot nicht geholfen zu haben. Die griechischen Behörden weisen dies zurück.

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