Nordsee: Frachter brennt nach Zusammenstoss weiter
Nach der Kollision in der Nordsee brennt der Frachter «Solong» weiter. Die Suche nach einem Vermissten wurde eingestellt. Umweltexperten sind besorgt.

Am Montagvormittag kollidierten der Tanker «Stena Immaculate» und das Frachtschiff «Solong» in der Nordsee vor der britischen Küste. Beide Schiffe gerieten in Brand, wobei die «Solong» weiterhin Flammen schlägt, wie die «Tagesschau» berichtet.
Die britische Küstenwache leitete einen Grosseinsatz ein. Der Brand auf dem Öltanker «Stena Immaculate» konnte stark eingedämmt werden, so «Stern».
Die «Solong» hingegen treibt brennend südwärts in der Nordsee.
Nordsee: Vermisster Seemann gilt als tot
Die Suche nach einem vermissten Besatzungsmitglied der «Solong» wurde eingestellt. Laut «Deutschlandfunk» geht die britische Regierung davon aus, dass der Mann ums Leben gekommen ist.

36 Seeleute konnten gerettet werden.
Enorme Umweltgefahren befürchtet
Umweltschützer zeigen sich besorgt über mögliche Folgen des Unglücks. Durch den Aufprall barst ein mit Kerosin gefüllter Tank an Bord der «Stena Immaculate».
Zudem gibt es Berichte über austretendes Öl, wie «Stern» berichtet. Das volle Ausmass der Umweltschäden ist allerdings noch nicht absehbar.
Experten befürchten erhebliche Folgen durch die ausgetretenen Giftstoffe für die marine Ökologie in der Nordsee.
Ermittlungen zur Unfallursache
Die Polizei hat einen Mann festgenommen. Es bestehe der Verdacht der fahrlässigen Tötung, wie «Deutschlandfunk» meldet.
Die genauen Umstände des Vorfalls werden weiter untersucht. Das niederländische Unternehmen Boskalis wurde mit der Bergung des Öltankers beauftragt.
Vier Löschschiffe sind im Einsatz, wie die Nachrichtenagentur ANP laut «Stern» berichtet.
Gefahr des Sinkens
Das beschädigte Containerschiff «Solong» wird nach britischen Angaben wahrscheinlich sinken. Dies könnte weitere Umweltschäden nach sich ziehen, so «Deutschlandfunk».
Die «Stena Immaculate» transportierte Flugzeugtreibstoff für das US-Militär. Bei der Kollision traten laut «Morgenpost» knapp 35 Millionen Liter Kerosin aus.
Reederei unterstützt Angehörige
Die Hamburger Reederei Ernst Russ, Betreiberin der «Solong», erklärte, die Familie des vermissten Crewmitglieds erhalte «alle nötige Unterstützung». Die Reederei steht in engem Kontakt mit den Behörden, so «Stern».
Ein Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer sagte demnach, es gebe derzeit keine Hinweise auf eine vorsätzliche Herbeiführung des Unglücks.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Behörden arbeiten mit Hochdruck daran, eine weitere Ausbreitung der Schadstoffe zu verhindern.
Umweltorganisationen fordern eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls und Massnahmen zur Vermeidung ähnlicher Unfälle in Zukunft.