Ein Wikingerschiff in gut erhaltenem Zustand zu finden ist sehr selten. Der Fund, der in Südnorwegen gemacht wurde, ist in diesem Land erst der Dritte.
grönland
Wikinger auf dem Wasser. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Norwegen wurde ein gut erhaltenes Wikingerschiff unter der Erde gefunden.
  • Dieser ist erst der dritte vergleichbare Fund in Norwegen.
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Archäologen haben in der Nähe der südnorwegischen Stadt Halden im Boden Spuren eines Wikingerschiffs aus der Eisenzeit entdeckt. Die bootsförmigen Umrisse wurden bei Bodenuntersuchungen mit einem Geo-Radar gemacht, erklärte Knut Paasche vom Norwegischen Institut zu Erforschung des Kulturerbes (Niku) heute Montag. «Der Fund sieht unglaublich spannend aus. Da wir nur drei gut erhaltene Funde von Wikinger-Schiffsgräbern hierzulande haben, wird er sicher von grosser historischer Bedeutung sein.»

Die Überreste des Wikingerschiffs wurden in rund 50 Zentimeter Tiefe in den Resten eines Grabes entdeckt. Der Fundort liegt in der Nähe des riesigen Grabhügels Jellhaugen. Die Forscher datieren den etwa 20 Meter langen Fund auf die frühe nordische Eisenzeit (zwischen den Jahren 500 und 1030). Neben dem Schiff wurden auch Spuren von mindestens sieben weiteren Grabhügeln und fünf Langhäusern gefunden.

Noch keine vollständige Ausgrabung geplant

Über den Erhaltungszustand des Schiffes können die Forscher noch keine Angaben machen. Zumindest der untere Teil mit Kiel und Bodenplanken könnte erhalten sein. Der oberere Teil der Grabhügel auf dem Fundgelände wurde Ende des 19. Jahrhunderts für die Landwirtschaft abgetragen. Die Forscher wollen jetzt mit weiteren Bodenuntersuchungen mehr über das Schiff in Erfahrung bringen, zunächst ohne es auszugraben und den Elementen auszusetzen. Eine spätere Ausgrabung wird nicht ausgeschlossen.

Funde von gut erhaltenen Wikingerschiffen sind eine Seltenheit. In Norwegen wurden bislang drei Schiffe entdeckt. Das Gokstadschiff, das Osebergschiff und das Tuneschiff, benannt nach ihren Fundorten, sind im Wikingerschiffmuseum in der Hauptstadt Oslo ausgestellt.

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