Nur 30 UN-Staaten wollen Verbot für «Killerroboter»
Seit Jahren diskutieren die Vereinten Nationen über autonome Waffen. Ein Bericht von Human Rights Watch zeigt: Nur 30 Staaten sprechen sich für ein Verbot aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Human Rights Watch analysierte die Positionen der UN-Staaten zu den «Killerrobotern».
- Demnach sprachen sich 30 Länder für ein Verbot der autonomen Waffen aus.
- Darunter befinden sich nur zwei europäische Länder – Österreich und der Vatikan.
Seit Jahren diskutieren die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen über ein internationales Verbot für autonome Waffen. In einem am Montag vorgestellten Bericht analysiert Human Rights Watch die Positionen der verschiedenen Länder.
Demnach sprechen sich 30 Staaten für das Verbot aus. Dabei sind nur zwei europäische Länder für die Abschaffung der Waffen: Österreich und der Vatikan. Deutschland spricht sich gegen autonome Waffen aus, will aber kein Verbot einführen.
Uno ist weit entfernt von Verbot für autonome Waffen
Ein internationales Verbot gilt derzeit als fast unmöglich. Entscheidungen im Rahmen der UN-Waffenkonvention erfolgen im Konsens. Konkret heisst das: Jeder Staat hat das Vetorecht. Zudem bremst die Corona-Krise derzeit die Verhandlungen.
Laut dem Human Rights Watch-Bericht bezogen 97 Länder klare Positionen zu den Waffensystemen. Allerdings wollen nur die wenigsten ein Verbot. Dazu gehören vor allem südamerikanische, afrikanische und asiatische Staaten. China will den Einsatz verbieten, nicht jedoch die Erforschung.
Bei den autonomen Waffen geht es um Systeme, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind. Sie können ohne menschliche Steuerung Ziele selektieren und angreifen. Von Kritikern werden sie oft «Killerroboter» genannt.