Papst Franziskus: «Frauen sind mutiger als Männer»
Papst Franziskus hat sich zum internationalen Frauentag geäussert. Das Kirchenoberhaupt kritisierte den Umgang mit Frauen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Papst ist heute Montag von seiner viertägigen Reise im Irak zurückgekehrt.
- Auf dem Rückflug hat er anlässlich des Weltfrauentages den Umgang mit Frauen kritisiert.
- Ihm wurden im Irak Listen gezeigt, auf denen Frauen zum Kauf angeboten wurden.
Papst Franziskus hat anlässlich des Weltfrauentages den Umgang mit Frauen kritisiert. Auf dem Rückflug nach einer viertägigen Irak-Reise sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche: Er habe es nicht glauben können, als ihm Listen gezeigt worden seien, auf denen Frauen zum Kauf angeboten wurden.
So habe es etwa die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) mit Jesidinnen gemacht. Am Montagmittag landete die Maschine mit der Corona-geimpften Vatikan-Delegation und mehr als 70 Journalisten in Rom.
Papst Franziskus: «Frauen sind mutiger als Männer»
In Rom habe er Frauen getroffen, die ausgenutzt und missbraucht wurden. «Frauen sind mutiger als Männer, das ist so», sagte der Argentinier.
Das straffe Programm mit Reisen quer durch den Irak sei anstrengend für ihn gewesen, sagte der Pontifex. Grossen Eindruck hätten bei ihm die Ruinen von Gotteshäusern in der während des Krieges zerstörten Stadt Mossul hinterlassen. Aber auch das Treffen mit dem höchsten schiitischen Geistlichen im Irak, Grossajatollah Ali al-Sistani.
Die Begegnung mit dem 90-Jährigen habe ihm «in der Seele gutgetan», sagte Franziskus. Al-Sistani sei ein umsichtiger und weiser Mann und sehr respektvoll bei dem Treffen im südirakischen Nadschaf gewesen. «Bei Besuchen steht er sonst nie auf, aber bei mir ist er zweimal aufgestanden.» Dies sagte Jorge Bergoglio, wie der Papst mit bürgerlichem Namen heisst.
Historischer Besuch
Papst Franziskus besuchte als erster Papst den Irak. Vor allem die vom IS-Terror geschundene Christen-Gemeinde mit mehr als 38 Millionen Einwohnern hatte seinem Besuch lange entgegengesehnt. Auf die Einladung der irakischen Botschafterin im Vatikan hin habe man sich für diese Reise entschieden, sagte Franziskus.
Wegen der Corona-Pandemie und der Sicherheitslage in dem Land im Nahen Osten geriet der Plan schnell in die Kritik. Franziskus sagte, ihn habe das Covid-Problem lange beschäftigt. Nach langem Überlegen habe er sich dann entschieden, dorthin zu reisen.