Papst zelebriert Feier der Osternacht im Petersdom
Acht erwachsene Täuflinge und harte Worte gegen Krieg und Ungerechtigkeit in der Welt: Papst Franziskus feiert im Vatikan die Osternacht – dieses Mal vorwiegend im Sitzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Karsamstag ist im Petersdom die stimmungsvolle Feier der Osternacht im Gedenken an die Auferstehung Jesu Christi zelebriert worden.
Papst Franziskus feierte gemeinsam mit rund 8000 Gläubigen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Das Oberhaupt der katholischen Kirche geisselte in seiner Predigt die «grassierende Ungerechtigkeit» und die «eisigen Winde des Krieges», die nach seinen Worten in der Welt herrschen.
Das Osterfest ermutige jedoch die Menschen und spende ihnen Hoffnung. «Es motiviert uns, vorwärts zu gehen, das Gefühl der Niederlage hinter uns zu lassen, und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken, weil Christus auferstanden ist und den Verlauf der Geschichte verändert hat.»
In der Heiligen Nacht vor dem Ostersonntag feiern Christen die Auferstehung Jesu Christi nach dessen Tod am Kreuz. In einer feierlichen Prozession wurde zu Beginn der Feier die Osterkerze in völliger Dunkelheit in die Petersbasilika gebracht – die Dunkelheit sollte das Leben ohne Glauben symbolisieren. An der Osterkerze wurden danach zum Ruf «Lumen Christi» (Licht Christi) die Kerzen der Priester und Gläubigen entzündet. Erst beim Klang der Glocken, der der Tradition zufolge die Auferstandenen ankündigt, füllte sich die Basilika vollständig mit Licht. Der Pontifex erreichte im Rollstuhl den Altar.
Franziskus taufte wie üblich im Rahmen der Osternachtsmesse acht Erwachsene. Unter ihnen waren drei Albaner, zwei Menschen aus den USA sowie aus Nigeria, Venezuela und Italien. Der Pontifex verfolgte den Gottesdienst grossteils im Sitzen. Auch seine Predigt hielt der 86-jährige Argentinier sitzend auf einem Sessel. Franziskus war erst vor rund einer Woche nach knapp drei Tagen Behandlung wegen einer Bronchitis aus dem Krankenhaus entlassen worden. Auch ein schweres Knieleiden, wegen dem er auf einen Rollstuhl angewiesen ist, macht ihm zu schaffen.