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Polens Grenzschutz: Migrantengruppen wollten mit Gewalt über Grenze

Keystone-SDA
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Polen,

An Polens Grenze zu Belarus haben nach Angaben des polnischen Grenzschutzes zwei grosse Migrantengruppen versucht, mit Gewalt in das EU-Land zu gelangen.

Polen Belarus
Polnische Soldaten errichten einen Stacheldrahtzaun entlang der polnisch-belarussischen Grenze. Polen hat nach der Verhängung des Ausnahmezustandes an der Grenze zu Belarus hat Polen die betroffenen Ortschaften mit Warnhinweisen markiert. - Keystone

Demnach haben sich Gruppen von 90 sowie 130 Personen am Wochenende daran gemacht, illegal in das polnische Hoheitsgebiet einzudringen.

Dies sei nur durch das schnelle Eingreifen von Grenzschutzbeamten und Soldaten der polnischen Armee verhindert worden, sagte Grenzschutzsprecherin Anna Michalska am Montag der Nachrichtenagentur PAP zufolge in Warschau. Die Behörde veröffentlichte auf Twitter ein Video zu dem Vorfall.

Nach Angaben von Michalska registrierte der polnische Grenzschutz am Wochenende mehr als 2000 Versuche eines illegalen Übertritts an der Grenze zu Belarus. Allein am Samstag habe es eine Rekordanzahl von mehr als 700 Versuchen gegeben - so viele wie nie zuvor. Daher sollen mehr Soldaten zur Unterstützung an die Grenze geschickt werden. «Wir stehen in Kontakt mit dem Verteidigungsministerium», sagte Michalska. Gegenwärtig seien 2 500 Soldaten an der Grenze im Einsatz

Mehrere Menschen in Grenzgebiet gestorben

Die Regierung in Warschau beschuldigt den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Aussengrenze zu bringen. Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, dass Minsk Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern werde - als Reaktion auf verschärfte westliche Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik.

Polen hat darauf mit einem verstärktem Schutz der Grenze und mit dem Bau von Hunderten Kilometern Grenzzaun begonnen. Im Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus sind in den vergangenen Wochen mehrere Menschen gestorben. Hilfsorganisationen werfen Warschau vor, Migranten illegal nach Belarus zurückzuweisen - sogenannte «Pushbacks». Damit verhindert Polen, dass die Menschen einen Asylantrag in dem EU-Land stellen können. Die Vorwürfe lassen sich wegen des Ausnahmezustands an der Grenze kaum unabhängig überprüfen.

Das Wichtigste in Kürze

  • An der Grenze zwischen Belarus und Polen kam es zu Auseinandersetzungen.
  • Zwei Flüchtlingsgruppen wollten gewaltvoll über die Grenze dringen.

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