Polizei legt 1000-seitigen Zwischenbericht zu Ischgl vor
Über 5000 Personen wollen das Land Tirol verklagen. Darunter sind auch 133 Schweizer. Der Partyort Ischgl gilt als massgeblicher Corona-Hotspot.
Das Wichtigste in Kürze
- Über 5000 Personen wollen Tirol verklagen, darunter 133 aus der Schweiz.
- Rund 4500 Personen sollen sich Anfang März in Ischgl mit Corona angesteckt haben.
- Nun liegt ein 1000-seitiger Zwischenbericht vor.
Welche Rolle spielt der Wintersportort Ischgl bei der Coronavirus-Verbreitung in Europa? Bei den Ermittlungen zu den Ereignissen in der Corona-Krise in Ischgl liegt nun ein Zwischenbericht der österreichischen Polizei vor.
Der etwa 1000-seitige Bericht sei «sehr detailliert und umfangreich», sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr. Nach Durchsicht der Akten werde entschieden, ob ein begründeter Verdacht vorliege.
Seit Ende März läuft bei der Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Gefährdung durch ansteckende Krankheiten. Dem Verfahren haben sich laut Staatsanwaltschaft inzwischen auch 321 Betroffene angeschlossen, die meisten stammen aus Deutschland.
Mehr als 5000 Personen wollen das Land Tirol nun verklagen
Der Wintersportort Ischgl in Tirol gilt als Hotspot, der massgeblich zur Verbreitung des Coronavirus in Teilen Europas beigetragen haben soll. Eine Frage ist, ob gemäss vorliegenden Erkenntnissen rechtzeitig gehandelt wurde.
Unterdessen haben sich 5380 Menschen mit Zuschriften bei einem österreichischen Verbraucherschützer gemeldet, der das Land Tirol wegen des Managements der Corona-Krise angezeigt hatte. Nach Angaben vom Dienstag sind davon 3680 aus Deutschland, 526 aus den Niederlanden, 152 aus Grossbritannien und 133 aus der Schweiz. 75 Prozent der Beschwerden betreffen Ischgl.