Präsidentschaftswahlen in Rumänien: Das sind die Kandidaten
Die Präsidentschaftswahl in Rumänien 2024 laufen. Der Prorussische Populist Georgescu führt nach der ersten Runde. Doch wofür stehen die Kandidaten eigentlich?
Die Präsidentschaftswahl in Rumänien 2024 sorgt für Aufsehen. In der ersten Wahlrunde hat der parteilose Kandidat Calin Georgescu überraschend die meisten Stimmen erhalten.
Mit 22,9 Prozent führt er vor der Mitte-Rechts-Politikerin Elena Lasconi, die 19,17 Prozent erhielt. Der bisherige Ministerpräsident Marcel Ciolacu fiel mit nur 19,15 Prozent auf den dritten Platz.
Er scheidet damit aus dem Rennen aus, wie «DW» berichtet. Wir werfen einen genauen Blick auf die Bewerber auf das Präsidentschaftsamt.
Gewinnt Calin Georgescu die Präsidentschaftswahlen in Rumänien?
Georgescu ist bekannt für seine prorussischen und antiwestlichen Positionen. Seine Wahlkampagne war stark auf der Plattform TikTok präsent, wo er mit radikalen Aussagen auf sich aufmerksam machte.
Er forderte ein Ende der Unterstützung für die Ukraine und äusserte sich skeptisch über die NATO-Mitgliedschaft Rumäniens. Georgescu erklärte am Wahlabend: «Heute Abend hat das rumänische Volk nach Frieden geschrien.»
Elena Lasconi: Die Herausforderin
Elena Lasconi, Bürgermeisterin von Campulung, hat sich als starke Herausforderin bei den Prässidentschaftswahlen in Rumänien positioniert. Sie tritt für die konservativ-liberale Reformpartei an und hat insbesondere bei den Rumänen im Ausland Unterstützung gefunden.
Lasconi setzt sich für eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben ein und befürwortet die Unterstützung der Ukraine. Ihre politische Laufbahn ist bisher wenig bekannt, jedoch könnte sie mit ihrer pragmatischen Art punkten.
Lasconi hat im Wahlkampf betont, dass sie eine klare Vision für Rumänien hat; sie möchte eine stabilere und sicherere Zukunft für das Land schaffen. Ihre Ansichten könnten in der Stichwahl entscheidend sein, insbesondere da sie in Grossstädten gut abgeschnitten hat.
Marcel Ciolacu: Der gescheiterte Favorit
Marcel Ciolacu, Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei (PSD) galt lange als Favorit für das Präsidentenamt. Er hat in den letzten Jahren eine dominierende Rolle in der rumänischen Politik gespielt.
Trotz seiner bisherigen Erfolge konnte er in der Wahl nicht überzeugen und fiel hinter Lasconi zurück. Ciolacu versuchte im Wahlkampf, sich als Garant für Stabilität zu präsentieren.
Dennoch wurde er aufgrund seiner Nutzung von Privatflugzeugen kritisiert und konnte das Vertrauen vieler Wähler nicht gewinnen. Sein Ausscheiden aus dem Rennen kommt überraschend, da Umfragen ihn vor der Wahl deutlich vorne sahen.
Ausblick auf die Stichwahl
Die Stichwahl findet am 8. Dezember statt und wird entscheidend für die zukünftige politische Ausrichtung Rumäniens sein. Georgescu und Lasconi stehen nun im direkten Wettbewerb um das Präsidentenamt.
Politikwissenschaftler warnen bereits vor den möglichen Auswirkungen eines Sieges Georgescus auf die rumänische Aussenpolitik, die traditionell pro-westlich orientiert ist.
Die Wahl hat bereits jetzt eine angespannte politische Stimmung erzeugt. Die Ergebnisse könnten auch die bevorstehenden Parlamentswahlen am 1. Dezember beeinflussen, da viele Wähler ihre Stimmen strategisch abgeben werden.