Pubsterben in Irland erreicht alarmierendes Ausmass
Immer mehr Bars in Irland schliessen – ein Teil der Kultur geht somit verloren. Die DIGI fordert nun Massnahmen, umgegen das Pubsterben anzukämpfen.
Niedergang einer Tradition? In Irland schliessen viele Pubs ihre Türen für immer. Wie aus einem Bericht des Branchenverbands Drinks Industry Group of Ireland (DIGI) hervorgeht, ging die Zahl der Kneipen in dem EU-Land zwischen 2005 und 2022 um mehr als ein Fünftel (22,5 Prozent) zurück.
In ländlichen Regionen ist der Rückgang sogar noch stärker, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht zu entnehmen ist. Die Entwicklung sei «alarmierend», so der Verband.
Der Verband forderte eine Reduktion der Alkoholsteuer, um insbesondere Familienbetrieben unter die Arme zu greifen. «Wir haben einige der höchsten Alkoholsteuern der Welt und die zweithöchste insgesamt in Europa, obwohl die Branche das Herz der Tourismusbranche ist», kritisierte DIGI-Chefin Kathryn D'Arcy der Mitteilung zufolge.
Pandemie beschleunigte Pubsterben
Den grössten Verlust an Pubs musste demnach die Grafschaft (County) Limerick im malerischen Südwesten des Landes verkraften. Dort machten knapp ein Drittel (32 Prozent) aller Kneipen seit 2005 dicht. Seit der Corona-Pandemie habe sich die Entwicklung in ländlichen Regionen sogar noch beschleunigt, so der Bericht. Am wenigsten betroffen war die Grafschaft Dublin um die gleichnamige Hauptstadt mit einem Rückgang von 3,4 Prozent.
Auch im Nachbarland Grossbritannien geht die Zahl der Pubs seit Jahren stark zurück. Dort hatten zuletzt stark gestiegene Kosten für Energie, Personal und Rohstoffe die Krise noch einmal verschärft.