Radfahrerin wegen Strassenblockade der Klima-Aktivisten hirntot
Eine Radfahrerin konnte in Berlin nach einem Unfall nicht gerettet werden, da die Rettungskräfte wegen einer Blockade der Klima-Aktivisten im Stau standen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag ist eine Velofahrerin verunglückt und später für hirntot erklärt worden.
- Wegen einer Blockade von Klima-Aktivisten standen Teile der Rettungskräfte im Stau.
- Die Aktivisten äussern sich jetzt bestürzt über den Hirntod der 44-Jährigen.
Am Montagmorgen ist eine Radfahrerin von einem Betonmischer überrollt worden.
Die Rettungskräfte standen wegen der Klima-Protestaktion im Stau und trafen verspätet am Unfallort ein. Die 44-Jährige ist am 3. November im Spital für hirntot erklärt worden.
Nach dem Vorfall am Montag zeigten sich die Klimaaktivisten von «Letzte Generation» bestürzt. Sie könnten nicht ausschliessen, dass die Verspätung der Feuerwehr auf eine durch sie verursachten Stau zurückzuführen sei.
Aktivisten bestürzt über Vorfall mit Radfahrerin
«Es trifft uns tief, dass die Radfahrerin, die am Montag in Berlin bei einem Unfall von einem Betonmischer schwer verletzt wurde, nun für hirntot erklärt wurde.» Das erklärte Aktivist Henning Jeschke am Donnerstag auf dpa-Anfrage.
«Wir hören viele Informationen bis hin zu Unwahrheiten, die von grossen Medien verbreitet werden. Wir sollten uns an sichere Fakten halten, wie auch in der Klimakatastrophe», erklärte er. «Wir fordern die Medien auf, die Realität als solche darzustellen, ohne aufzuwiegeln.»
Auf die Frage, ob der Hirntod der Frau etwas an den Protestaktionen ändere, sagte er: «Solange unsere höchsten politischen Organe unsere gemeinsame Verfassung mit Ansage brechen, da sie unsere Lebensgrundlagen zerstören, solange werden wir friedlichen Widerstand leisten.»
Sprecherin Carla Hinrichs teilte mit, sie hoffe inständig, dass sich der Zustand der Velofahrerin durch das späte Eintreffen der Rettungskräfte nicht verschlimmert habe.
Unbekannter griff Lkw-Fahrer mit Messer an
Während sich Rettungskräfte um die Frau kümmerten, griff zudem ein Unbekannter den 64-jährigen Fahrer des Betonmischers mit einem Messer an. Anschliessend floh der Angreifer vom Unfallort. Die Polizei teilte am Donnerstag mit, am Mittwochabend einen 48-jährigen Tatverdächtigen festgenommen zu haben. Dieser solle noch am Donnerstag einem Richter vorgeführt werden, hiess es weiter.
Gegen zwei Klima-Aktivisten läuft laut der Berliner Polizei eine Strafanzeige wegen Behinderung von Rettungsarbeiten gestellt. Das erklärte eine Sprecherin der Polizei gegenüber «Focus». Der Unfall hat für bundesweites Aufsehen und Diskussionen gesorgt.