Rat für deutsche Rechtschreibung lehnt Genderzeichen weiterhin ab
Der Rat für deutsche Rechtschreibung dient manchen deutsche Bundesländer als Kompass. Er sprach sich jüngst erneut gegen die Nutzung von Genderzeichen aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Rat für deutsche Rechtschreibung lehnt die staatliche Nutzung von Genderzeichen ab.
- Das gab er in einem von einem Expertengremium mehrheitlich beschlossenen Papier bekannt.
- Damit folgt er seiner in den letzten Jahren bekräftigten Linie.
Der Krieg in der Ukraine, Corona und Gendersterne gehören zu den am heissesten diskutierten Themen der letzten Jahre. Der Rat für deutsche Rechtschreibung bekräftigte nun in einem von einem Expertengremium mehrheitlich beschlossenen Papier seine Haltung zum Gendern erneut.
Wie die «Zeit» berichtet, wird nach Erklärungen in den Jahren 2018 und 2021 auch weiterhin die Nutzung von Genderzeichen abgelehnt. Im Juli 2023 empfahl er, einen Ergänzungspassus in das amtliche Regelwerk der Rechtschreibung aufzunehmen, der da lautet: «Diese Wortbinnenzeichen gehören nicht zum Kernbestand der deutschen Orthografie.»
Manche Länder folgen Rat für deutsche Rechtschreibung
Mehrere Gründe für die Entscheidung wurden genannt, darunter: «Sonderzeichen innerhalb von Wörtern beeinträchtigen die Verständlichkeit, die Lesbarkeit, die Vorlesbarkeit und die automatische Übersetzbarkeit.» Die «Eindeutigkeit und Rechtssicherheit von Begriffen und Texten» sieht der Rat für deutsche Rechtschreibung zusätzlich gefährdet.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und die frische schwarz-rote Landesregierung Hessens untersagten, respektive verzichteten auf die Nutzung von Genderzeichen. Dies gilt im Zusammenhang mit Schulen, Hochschulen und Verwaltung. Sie stützen sich hierbei auf die Empfehlungen des Rates.