Reisende ohnmächtig: Londoner Flughafen Heathrow versinkt im Chaos
Am Londoner Flughafen Heathrow herrscht Chaos: Passagiere müssen stundenlang warten, ihr Gepäck ist ganz wo anders als sie.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Londoner Flughafen herrscht wegen Personalmangels pures Chaos.
- Passagiere warten stundenlang auf ihr Gepäck oder in Schlangen.
- Der Ryanair-Chef gibt auch dem Brexit Mitschuld an der Situation.
In Englands Flughäfen herrscht das Chaos: Wegen des Personalabbaus während der Corona-Krise fehlen nun Angestellte. Reisende beklagen sich auf Twitter und zeigen Fotos des Chaos.
Im Flughafen London Heathrow, dem grössten Englands, müssen sich Passagiere teils lange gedulden. Reisende warten bereits beim Check-In. Eine Frau sei dabei in Ohnmacht gefallen, berichtet eine Person auf Twitter.
Rückkehrer nach England haben es nicht besser: «Sie müssen bis zu sechs Stunden auf ihr Gepäck warten», sagt ein Mitarbeiter des überforderten Gepäckservices gegenüber der «Times». Selbst das Putzpersonal, Crews und Piloten müssen teils mit anpacken, damit die Flieger rechtzeitig abheben könnten. Auf Twitter-Bildern sind hunderte Koffer und Taschen zu sehen, die unbeaufsichtigt rumstehen.
Ein TV-Moderator berichtet von seiner Rückkehr von Amsterdam: Sein Koffer sei – mit hunderten anderen – in einem anderen Teil des Flughafens Heathrow. Doch das Gepäck könne nicht zu den Passagieren gebracht werden. Es werde deshalb zurück nach Amsterdam geschickt und dort weiterverarbeitet. Der Grund sei der Personalmangel in London.
Auch an Shuttles, die Passagiere zwischen den Gates hin- und herfahren oder vom Gate zum Flugzeug bringen, mangelt es. Einige Reisende klagen über Wartezeiten von bis zu einer Stunde. Ihr Hoffnung: Viele Flüge hätten ebenfalls Verspätung, schreibt eine Betroffene auf Twitter.
Flughafen-Mitarbeiter: In Sommerferien wird es noch schlimmer
Doch nicht nur für die Reisenden bedeutet die aktuelle Situation Stress, sondern auch für das Personal. Selbst erfahrene Angestellte seien nur noch «emotionale Wracks», so der Mitarbeiter gegenüber der «Times». Er warnt, dass die aktuellen Verspätungen noch nicht schlimm seien. Die Situation werde noch viel gravierender, wenn die Sommerferien begonnen haben.
Ryanair-Chef Michael O'Leary sieht den Brexit als wichtigen Faktor für das aktuelle Chaos. Gegenüber dem «Telegraph» sagt er: «Grossbritannien muss einen Weg finden, um den Arbeitsmarkt zwischen der EU und Grossbritannien zu öffnen.» Es müssten Leute hergebracht werden, die die Jobs erledigen, welche die Briten nicht tun wollten.