Rettungsschiff mit 179 Migranten darf Hafen in Sizilien ansteuern
Ein Rettungsschiff darf in Sizilien anlegen. Die 179 Migranten werden ärztlich untersucht, die meisten dürfen aber nicht an Land.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Rettnungsschiff «Humanity 1» darf in Sizilien anlegen.
- Schwangere, Frauen mit kleinen Kindern und Kranke dürfen an Land.
- Die restlichen der 179 Migranten werden untersucht und müssen dann wieder gehen.
Ein Rettungsschiff der deutschen Organisation SOS Humanity mit 179 Migranten an Bord darf nach tagelangem Warten einen Hafen in Sizilien ansteuern.
Die «Humanity 1», die seit fast zwei Wochen auf einen sicheren Hafen wartet, sei auf dem Weg nach Catania, sagte der italienische Aussenminister Antonio Tajani am Freitagabend in Rom. Das Schiff dürfe dort solange ankern, bis die Migranten an Bord ärztlich untersucht worden seien.
1/6 Liebe Follower*innen, bitte teilt diese Stimmen der Geretteten bei uns an Bord der Humanity 1!
— SOS Humanity (@soshumanity_de) November 4, 2022
19 Anfragen und noch immer kein sicherer Hafen für die 179 Überlebenden, die seit Tagen auf der Humanity 1 in internationalen Gewässern vor Italien warten müssen. pic.twitter.com/OMLGCN2uL4
Minderjährige Migranten sowie Schwangere, Frauen mit kleinen Kindern oder an Fieber erkrankte Flüchtlinge dürften an Land gehen, sagte Tajani. Aber alle Menschen, die diese Kriterien nicht erfüllten, müssten mit dem Schiff Italiens Hoheitsgewässer wieder verlassen.
Derzeit warten mehrere Rettungsschiff mit insgesamt mehr als tausend Migranten an Bord im Mittelmeer auf die Zuweisung eines sicheren Hafens. Die Seenotretter der «Humanity 1» hatten nach eigenen Angaben zwischen dem 22. und 24. Oktober bei drei Einsätzen Migranten gerettet, die im Mittelmeer in Seenot geraten waren.
Meloni will Ankunft von Einwanderern aus Afrika blockieren
Unter ihnen sind demnach mehr als hundert unbegleitete Minderjährige. Die Bundesregierung hatte Italien am Donnerstag um «schnelle Hilfe» für die geretteten Flüchtlinge gebeten.
Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte nach ihrem Amtsantritt angekündigt, sie werde die Ankunft von Einwanderern aus Afrika blockieren. Ihr Innenminister Matteo Piantedosi erklärte, er könne die Schiffe der Hilfsorganisationen und die an Bord befindlichen Migranten daran hindern, nach Italien zu kommen.