Coronavirus-Reproduktionszahl steigt über Schwelle von 1
Die Corona-Fallzahlen steigen weiterhin. Wichtig ist vor allem die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus entscheidende Reproduktionszahl. Diese liegt laut RKI nun über der Schwelle von 1.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Infektionen ist am dritten Tag infolge angestiegen.
Sie lag bei 5,5 Neuinfektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: Vor einem Tag lag sie bei 5,2, vor zwei Tagen bei 5,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 949 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 649 Ansteckungen gelegen.
Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in der dritten Welle gab es am 26. April 2021 mit 169,3. Danach war sie von wenigen Ausreissern abgesehen zunächst recht stetig gesunken. Anfang Juli schwankte sie jedoch um den Wert 5 herum. So lag sie am Freitag der Vorwoche bei 5,0.
Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 49 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 69 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.734.468 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.633.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.190.
Die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl stieg zuletzt deutlich an und lag nach jüngsten Daten des RKI über der Schwelle von 1. So gab das RKI den sogenannten 7-Tage-R-Wert am Donnerstag mit 1,09 an (Vortag: 1,01). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 109 weitere Menschen anstecken.
Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. Der R-Wert lag über viele Wochen deutlich unter 1. Experten zufolge könnte der Anstieg an der Verbreitung der ansteckenderen Delta-Variante und an Lockerungen der Corona-Beschränkungen liegen.