Rotes Kreuz warnt vor explodierender Munition durch Waldbrände
Durch die sehr hohen Temperaturen könnten in ehemaligen Kriegsgebieten Zünder von Blindgängern ausgelöst werden, warnt das Rote Kreuz.
Das Wichtigste in Kürze
- Durch die Waldbrände steigt die Gefahr von Explosionen alter Munition.
- Einsatzkräfte müssten sich dann gegebenenfalls zurückziehen.
Die Hitzewelle und die Waldbrände auf der nördlichen Erdhalbkugel erhöhen laut dem Roten Kreuz die Gefahr von Explosionen alter Munition. In ehemaligen Kriegsgebieten könnten die Zünder von Blindgängern durch sehr hohe Temperaturen ausgelöst werden, warnte am Montag Erik Tollefsen, Waffenexperte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf.
Dasselbe gelte für nicht geräumte Munition auf militärischen Schiessplätzen und verlassenen Munitionsdepots, die oft in entlegenen Gebieten angelegt werden, sagte Tollefsen der Deutschen Presse-Agentur.
Grosses Risiko für Feuerwehren und Ersthelfer
«Das Problem ist das zusätzliche Risiko für Feuerwehren und Ersthelfer», sagte Tollefsen. Die Einsatzkräfte müssten sich wegen der Munitionsgefahr gegebenenfalls zurückziehen und könnten die mit der Klimakrise zusammenhängenden Waldbrände nicht bekämpfen, erklärte der Experte.
Als Beispiel nannte Tollefsen den Balkan, wo im Vorjahr während eines Brandes zahlreiche Blindgänger aus dem Ersten Weltkrieg explodiert waren. Grundsätzlich seien aber alle ehemaligen Kriegsschauplätze potenziell betroffen – von der jüngeren Vergangenheit bis zurück zu den Napoleonischen Kriegen, die 1815 zu Ende gingen.
Das Rote Kreuz forderte Staaten auf, sich einen Überblick über mit Munition belastete Gebiete zu verschaffen und den Rettungskräften die Risiken zu kommunizieren.