In der Debatte zwischen Donald Trump und Kamala Harris geht es auch um den Ukraine-Krieg. So richtig ernst nimmt man den US-Wahlkampf in Russland aber nicht.
Der russische Moderator Wladimir Solowjow und seine Gäste unterhalten sich wegen der US-Wahl. - Youtube / Russian Media Monitor

Das Wichtigste in Kürze

  • In Russland sorgt der Wahlkampf in den USA für beste Unterhaltung.
  • Sogar Präsident Putin und Kremlsprecher Peskow nehmen das Thema nicht immer ernst.
  • Einzig die Tatsache, dass Russland im Duell überhaupt eine Rolle spielt, ärgert den Kreml.
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Die erste Debatte zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris ist Geschichte. In der Nacht auf Mittwoch kreuzten der Republikaner und die Demokratin die verbalen Klingen.

Wichtige Themen der Diskussion waren unter anderem der Ukraine-Krieg sowie der Umgang mit Russland. Ex-Präsident Trump sagte, er wolle den Krieg beenden, um noch mehr Tote zu vermeiden. Vizepräsidentin Harris konterte: Wladimir Putin würde schon in Kiew sitzen, wenn Trump während der Eskalation im Februar 2022 Präsident gewesen wäre.

US-Wahlkampf
Donald Trump und Kamala Harris duellierten sich in der Nacht auf Mittwoch im TV.
Wladimir Putin
In Russland selbst reagiert man mit einer Mischung aus Desinteresse und Belustigung.
Dmitri Peskow
Kremlsprecher Dmitri Peskow stört sich lediglich daran, dass Putin und Russland überhaupt als Wahlkampf-Thema eingesetzt werden.

Es ist grundsätzlich keine neue Diskussion. Immer wieder wird die Frage gestellt, wer denn aus russischer Sicht als Präsident besser wäre.

In Moskau selbst scheint man den US-Wahlkampf aber nicht so ernst zu nehmen.

Putin-Propagandist: «Amerikaner glauben, dass alles echt ist»

Der bekannte TV-Moderator und Putin-Freund Wladimir Solowjow machte sich in seiner Sendung mit den Gästen über das Rennen lustig. Diese wurde noch vor der Debatte in Pennsylvania ausgestrahlt. US-Journalistin und Russland-Expertin Julia Davis teilte entsprechende Ausschnitte auf X und auf Youtube.

Zunächst werden Interviews mit Wladimir Putin und Kremlsprecher Dmitri Peskow eingespielt. Ersterer spricht sich darin dafür aus, Kamala Harris zu unterstützen. Dies, weil man Joe Biden unterstützt habe und dieser wiederum Harris empfehle. Schon während dieses Interviews können sich der Kremlchef und die Journalistin das Lachen kaum verkneifen.

Verfolgst du den US-Wahlkampf?

Peskow wird derweil gefragt, ob ihm das Lachen von Harris gefalle. Seine ironisch wirkende Antwort: Jetzt schon, denn jetzt würde jedem von ihnen das Lachen gefallen. Auch in diesem Clip gibt es Lacher.

Die Einspieler sind beste Unterhaltung für die Runde von Solowjow. Politikwissenschaftler Dmitri Kulikow lobt: «Das ist Trollen auf höchstem Niveau.»

Solowjow selbst fügt hinzu: «Und Amerikaner werden glauben, dass das alles echt ist.»

Kreml: US-Kandidaten sollen Putin aus dem Spiel lassen

Peskow selbst liess schon vor der Debatte verlauten, er und Kremlchef Putin werden das TV-Duell nicht schauen. Nach dem Duell sah er sich aber dennoch zu einer Reaktion gezwungen. Man habe bemerkt, dass die beiden Kandidaten Putin und Russland erwähnt haben, sagte er Medienberichten zufolge.

Für den Kremlsprecher ist klar: «Putins Name wird als eines der Instrumente im innenpolitischen Kampf in den USA benutzt. Das gefällt uns wirklich nicht und wir hoffen, dass sie den Namen unseres Präsidenten in Ruhe lassen.»

Wladimir Putin
Wladimir Putin. - keystone

Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Aussenministeriums, sagt, die Diskussion sei nicht mehr als «Show» gewesen.

Gegenüber Sputnik Radio führt sie aus: «Ehrlich gesagt weiss ich nicht, was daran grosse Neuigkeiten sind. Ist es eine grosse Neuigkeit für uns, eine weitere Show von Leuten zu sehen, die offensichtlich keinerlei Verantwortung für ihre Worte übernehmen?»

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