Russland als Sieger? AfD-Chef Chrupalla sorgt für Aufsehen
Tino Chrupalla, AfD-Vorsitzender, erklärt Russland zum Gewinner des Ukraine-Kriegs und hinterfragt die NATO-Mitgliedschaft. Das löst Kontroversen aus.
AfD-Co-Chef Tino Chrupalla hat mit seinen jüngsten Äusserungen zum Ukraine-Krieg für Aufsehen gesorgt. In einem Interview mit der «Welt» erklärte er Russland zum Sieger des Konflikts.
«Russland hat diesen Krieg gewonnen», zitiert die «Welt» den AfD-Politiker. Chrupalla fordert die Bundesregierung auf, diese Realität anzuerkennen.
Der AfD-Vorsitzende geht in seinen Aussagen noch weiter. Er stellt auch die NATO-Mitgliedschaft Deutschlands in Frage.
Chrupallas Kritik an der NATO
«Bislang ist Europa gezwungen, die Interessen Amerikas umzusetzen, das lehnen wir ab», erklärt Chrupalla laut «Frankfruter Rundschau».
Er argumentiert, eine Verteidigungsgemeinschaft müsse die Interessen aller europäischen Länder respektieren – einschliesslich Russlands.
Falls die NATO dies nicht gewährleisten könne, «muss sich Deutschland überlegen, inwieweit dieses Bündnis für uns noch nutzbringend ist», so Chrupalla.
Reaktionen auf Chrupallas Aussagen
Die Äusserungen des AfD-Chefs haben prompt Reaktionen hervorgerufen. Der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, kritisierte Chrupalla scharf.
Laut der «Berliner Zeitung» warf Melnyk der AfD vor, im Falle einer russischen Invasion «Blumen überreichen» zu wollen.
Die Aussagen Chrupallas gehen über den Entwurf des AfD-Wahlprogramms hinaus, wie der «Stern» berichtet.
Experten warnen vor russischer Bedrohung
Während Chrupalla Russland als Sieger sieht, warnen Experten vor einer anhaltenden Bedrohung durch Moskau.
Christian Mölling vom Deutschen Institut für Sicherheits- und Verteidigungspolitik sieht Russland als «aggressiven Staat», schreibt «Deutschlandfunk».
Mölling schätzt, dass Russland in fünf bis neun Jahren wieder «kriegsfähig und auch angriffsfähig» gegenüber NATO-Territorium sein könnte.
Wirtschaftliche Aspekte des Konflikts für Russland
Trotz Chrupallas Siegeserklärung für Russland, zeigen Analysen ein differenzierteres Bild der russischen Wirtschaft.
Laut dem «Bank of Finland Institute for Emerging Economies» wird es für Russland zunehmend schwieriger, sein aktuelles BIP-Wachstum aufrechtzuerhalten.
Die Europäische Kommission berichtet, dass die russische Wirtschaftsleistung stark von kriegsbedingten Branchen abhängt, was langfristig problematisch sein könnte.