Russland fordert 24 Jahre Haft für Investigativjournalisten
In Russland steht der Investigativjournalist Iwan Safronow wegen Spionage und Hochverrat vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft fordert 24 Jahre Haft.
Das Wichtigste in Kürze
- Dem russischen Investigativjournalisten Iwan Safronow drohen 24 Jahre Haft.
- Dem 32-Jährigen wird Spionage und damit «Hochverrat» vorgeworfen.
Russlands Staatsanwaltschaft fordert eine Haftstrafe von 24 Jahren für den wegen «Hochverrats» angeklagten Investigativjournalisten Iwan Safronow. Safronow wird Spionage für ein Nato-Land vorgeworfen.
Dies sagte sein Anwalt am Dienstag der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Die Anklagebehörde habe in einer nichtöffentlichen Anhörung in Moskau zudem beantragt, dass der 32-Jährige die Haft in einer Strafkolonie mit strengen Bedingungen verbringen müsse. Safronow hatte sich zu Prozessauftakt für unschuldig erklärt.
Safronow wird vorgeworfen, als Journalist militärische Staatsgeheimnisse gesammelt und dem Geheimdienst eines Nato-Landes übermittelt zu haben. Er hatte bis 2019 als Spezialist für Militär- und Weltraumfragen unter anderem für die Wirtschaftszeitung «Kommersant» gearbeitet. Bevor er im Sommer 2020 festgenommen wurde, war er als Chef-Berater der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos tätig.
Safronow betont Unschuld
Der Reporter hatte stets seine Unschuld beteuert. Seine Berichterstattung über das russische Militär habe auf der Analyse frei zugänglicher Quellen und Gesprächen mit Beamten beruht. Der Prozess findet aufgrund der Spionage- und Verratsvorwürfe unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.