Russland weist britischen Diplomaten aus
Russland weist einen hochrangigen britischen Diplomaten wegen Spionagevorwürfen aus.
Russland hat einen hochrangigen britischen Diplomaten wegen angeblicher Spionage ausgewiesen. Zudem sei der britische Botschafter Nigel Casey ins Aussenministerium einbestellt worden. Dies teilte die Sprecherin des russischen Aussenamts, Marija Sacharowa, Nachrichtenagenturen in Moskau zufolge mit.
Zuvor hatte der russische Inlandsgeheimdienst FSB eine Erklärung verbreitet, wonach der ausgewiesene britische Diplomat bei seiner Einreise falsche Angaben zur Person gemacht haben soll. Es seien zudem «Indizien für eine Spionage- und Sabotagetätigkeit» aufgedeckt worden.
Diplomatische Spannungen nehmen zu
Der Diplomat war erst im August als einer der Ersatzleute für sechs zuvor ausgewiesene Botschaftsangehörige nach Russland gekommen. Er muss das Land nun innerhalb von zwei Wochen verlassen. Die britische Botschaft hat den Vorfall bislang nicht kommentiert.
Es ist üblich, dass in so einem Fall das Land, dessen Diplomat ausgewiesen wurde, ähnliche Schritte unternimmt. Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen sind insbesondere seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine gespannt.
Beide Seiten haben seither mehrfach Diplomaten ausgewiesen. Ausweisungen gab es aber auch schon zuvor. Etwa nach der Vergiftung des übergelaufenen russischen Agenten Sergej Skripal 2018 im Vereinigten Königreich.