Schröder bei Wiener «Friedensgipfel»: Ukraine-Krieg verloren?
Der deutsche Altkanzler Gerhard Schröder traf in Wien auf Ungarns Premier Viktor Orbán, um über den Ukraine-Krieg zu diskutieren.
Am 31. Oktober fand in Wien ein sogenannter «Friedensgipfel» statt. Gerhard Schröder und Viktor Orbán waren die Hauptakteure.
Die Veranstaltung wurde von der Schweizer «Weltwoche» organisiert, wie «t-online» berichtet. Die beiden Politiker vertraten dabei kontroverse Positionen
«Der Krieg in der Ukraine ist militärisch verloren», erklärte Orbán laut «Profil». Schröder stimmte daraufhin dieser Einschätzung offenbar zu.
Kritik an EU und Ukraine
Die beiden Politiker übten scharfe Kritik an der EU und der Ukraine. Unter anderem warf Orbán der EU vor, den Krieg zu verlängern.
«Europa vermag es, heute Krieg zu schaffen, aber keinen Frieden», zitiert «t-online» den ungarischen Premier. Er forderte eine diplomatische Lösung des Konflikts.
Schröder lobte Orbáns Initiative für Friedensverhandlungen und verwies dabei auf seine eigenen Vermittlungsversuche zu Kriegsbeginn.
Orban und Schröder hoffen bei Ukraine auf Trump
Orbán und Schröder setzten ihre Hoffnungen auf Donald Trump, denn sie waren der Überzeugung, der Ex-Präsident könne den Konflikt beenden.
«Ich habe heute Nachmittag mit Donald Trump gesprochen. Wir bereiten uns vor», erklärte Orbán laut «Profil». Er erwartet einen russisch-amerikanischen Vertrag unter Trump.
Schröder stimmte zu: Trump sei derjenige, «der einen Beitrag zum Ende der Kämpfe leisten wolle». Der Altkanzler zeigte sich gleichzeitig überrascht darüber, dass er «den noch einmal loben würde».
Harsche Kritik an «Friedensgipfel»
Das Treffen stiess auf Kritik, denn Beobachter warfen Orbán und Schröder eine einseitige Sichtweise vor.
So wurde Russland beispielsweise während der Diskussion nicht als Aggressor bezeichnet. Stattdessen machten die Teilnehmer die EU für die Fortsetzung des Krieges verantwortlich.
Die Veranstaltung wurde als Plattform für Putin-freundliche Positionen wahrgenommen, denn beide gelten als «Freunde» des Kreml-Chefs. Kritiker bemängelten das Fehlen ukrainischer Vertreter.