Schweden gewährt zwei Mitgliedern von Pussy Riot politisches Asyl
Zwei Pussy Riot-Aktivisten erhalten in Schweden Asyl. Noch 2017 war ein Asylantrag abgewiesen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Mitglieder der russischem Protestgruppe Pussy Riot erhalten in Schweden Asyl.
- Im Asylantrag hatten sie angegeben, in Russland Todesdrohungen erhalten zu haben.
Zwei Mitglieder der russischen Protestgruppe Pussy Riot haben in Schweden politisches Asyl erhalten. Das berichtete am Dienstag der Fernsehsender SVT. Lusine Dschanjan und Alexej Knedljakowski hatten bereits 2017 einen Asylantrag gestellt, der zunächst aber abgewiesen worden war.
Im Asylantrag hatten sie angegeben, in Russland Todesdrohungen erhalten zu haben. In einem zweiten Verfahren hatten sie dann Erfolg.
«Ich bin sehr froh, dass meine Kinder in Sicherheit aufwachsen werden können – vor allem angesichts dessen, was in Russland geschieht», sagte Dschanjan dem Sender. Die beiden haben zwei kleine Kinder.
Autonomes Kollektiv
Pussy Riot versteht sich als komplett weibliches, autonomes Kollektiv, das für seine Shows kein Geld verlangt. Die Videos werden im Netz kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Gruppe veranstaltet die Performances an öffentlichen Orten immer illegal.
Das Kollektiv spricht sich gegen jeglichen Personenkult und gegen Hierarchien aus. Masken trägt die Gruppe nach eigenen Angaben, weil sie gegen die Idee ist, mit weiblichen Gesichtern als Markenzeichen zu werben. Die Gruppe wurde teilweise wegen der als frauenfeindlich wahrgenommenen Politik der Regierung gegründet.
Freilassung politischer Gefangener gefordert
Als Flitzer beim Finale der Fussball-WM etwa hatten Pussy Riot im vergangenen Jahr die Freilassung politischer Gefangener gefordert. Mehrere Pussy-Riot-Mitglieder wurden bereits wegen ihrer Proteste zu Haftstrafen verurteilt.
Zu weltweiter Aufmerksamkeit war die Band durch eine Aktion im zentralen Gotteshaus der russisch-orthodoxen Kirche, der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, am 21. Februar 2012 gelangt.