Sebastian Kurz: Kanzler ohne Konkurrenz

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Österreich,

Sebastian Kurz steht für Erfolg. Seitdem er die ÖVP übernommen hat, geht es spektakulär aufwärts mit den Konservativen. Ihm ist es gelungen, einer Traditionspartei einen modernen Anstrich zu geben.

Sebastian Kurz und seine Freundin Susanne Thier auf dem Weg zur Stimmabgabe für die Parlamentswahl. Foto: Georg Hochmuth/APA
Sebastian Kurz und seine Freundin Susanne Thier auf dem Weg zur Stimmabgabe für die Parlamentswahl. Foto: Georg Hochmuth/APA - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Sebastian Kurz ist international nicht nur das Gesicht seiner ÖVP, sondern der gesamten österreichischen Politik.

Nach seinem deutlichen Sieg am Sonntag wird sich das aller Voraussicht nach auch nicht ändern.

Akribische Vorbereitung auf Termine und eine stets ausgefeilte Kommunikationsstrategie gehören zu den wichtigsten Zutaten für den Erfolg des 33-Jährigen. Die schwarze ÖVP hat er bei seiner Machtübernahme im Mai 2017 auf den Kopf gestellt, sie türkis eingefärbt und auf sich an der Spitze ausgerichtet. Derzeit spricht viel dafür, dass Kurz auch langfristig Erfolg haben wird.

Dass sein kritisch beäugtes Bündnis mit der rechten FPÖ nur eineinhalb Jahre Bestand hatte und er in dieser Zeit immer wieder kleine und grosse Skandale der Rechtspopulisten weglächeln musste, haben ihm die Wähler offensichtlich nicht übel genommen. Die Schredder-Affäre um einen Kanzleramtsmitarbeiter, der kurz vor dem Regierungswechsel im Mai grosse Datenmengen hat vernichten lassen, war bei vielen schnell vergessen.

Populär wurde Kurz vor allem mit seiner strikten Anti-Migrations-Haltung. Schon 2015, als viele Menschen in Österreich und Deutschland noch Fans der Willkommenskultur waren, warnte Kurz vor unkontrollierter Zuwanderung. Zusammen mit den Balkanstaaten zimmerte er im Amt des Aussenministers ein Bündnis, mit dem die von den Flüchtlingen bis dahin gern genutzte Balkanroute Anfang 2016 weitgehend geschlossen wurde. 2017 gewann er dann mit der strikten Migrationspolitik die Wahlen in der Alpenrepublik - und zog mit gerade einmal 31 Jahren ins Kanzleramt ein.

Es folgten 18 Monate, in denen Kurz und der Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache regelmässig die gute Zusammenarbeit ihrer Parteien betonten. Dass Strache auf Ibiza mit einer vermeintlichen russischen Oligarchen-Nichte über Parteispenden für grosszügige Gegenleistungen und den Kauf der «Kronen Zeitung» plauderte, bedeutete aber das plötzliche Ende dieser Liaison. Kurz wurde als erster Kanzler überhaupt in Österreich per Misstrauensvotum abgewählt - und hielt nur zwei Stunden später die erste Wahlkampfrede.

«Kurz ist fesch und sympathisch. Wer so rüberkommt, gilt vielen nahezu automatisch als glaubwürdig und dann schnell auch als fähig», schrieb der Psychologe Michael Schmitz über ihn. Nach dem Wahlsieg am Sonntag hat Kurz nun die freie Wahl: Wagt er gar ein Bündnis mit den kräftig erstarkten Grünen? Experten glauben, dass ein solche Koalition das Image von Kurz international noch weiter verbessern könnte.

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