Selenskyj-Berater: «Putin verzeiht niemandem seine eigene Angst»
Laut einem Selenskyj-Berater hatte Prigoschin mit dem Aufstand sein Todesurteil unterschrieben. Mit dem Mord sende Putin ein Signal an die Eliten und Soldaten.
Das Wichtigste in Kürze
- Selenskyj-Berater Podoljak bezeichnet den Tod von Prigoschin als absehbar.
- Er habe Putin erschreckt, und der Kremlchef verzeihe niemandem seine eigene Angst.
- Putin sende ein Signal, dass Illoyalität mit dem Tod bestraft werde.
Für den Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, war der aus Russland gemeldete Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin seit dessen Meuterei gegen den Kreml im Juni absehbar. «Prigoschin hat in dem Moment, als er 200 Kilometer vor Moskau stehen blieb, sein eigenes Todesurteil unterschrieben.» Dies sagte Podoljak der «Bild»-Zeitung am Mittwochabend.
«Der Aufstand von Prigoschin im Juni hat (Russlands Präsidenten Wladimir) Putin wirklich erschreckt.» Er habe absehbar zu Konsequenzen führen müssen, denn: «Putin verzeiht niemandem seine eigene Angst.»
Sollte sich die These bestätigen, dass der Absturz des Flugzeugs mit Prigoschin an Bord auf ein Mordkomplott zurückgehe, handele es sich um eine «demonstrative Beseitigung» und «ein direktes Signal an die Eliten (...), dass die brutalen Morde an den ‹eigenen Leuten› in Russland beginnen».
Damit hätte Moskau aus Sicht Podoljaks auch ein Signal an die eigene Armee gesendet, «dass es dort wirklich keine Helden gibt und dass jede Illoyalität mit dem Tod bestraft wird».
Auch die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann zeigte sich von der Todesnachricht aus Russland nicht überrascht. «Dass Prigoschin seinen Angriff auf Putin mit dem Leben bezahlen wird, davon war auszugehen: Ein Teufel, der sich mit dem Teufel einlässt», sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Es zeigt aber auch, dass offensichtlich grosse Nervosität bei Putin und seinen Schergen im Kreml herrscht.»