Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert vom deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz eine eindeutigere Positionierung im Ukraine-Krieg.
Olaf Scholz
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wolodymyr Selenskyj fordert von Olaf Scholz eine klare Positionierung im Ukraine-Krieg.
  • Zudem fordert der ukrainische Präsident mehr Waffen von den westlichen Ländern.
  • Nur so hätte die Ukraine eine Chance, den Krieg zu gewinnen.
Ad

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von Olaf Scholz eine eindeutigere Positionierung im Ukraine-Krieg. «Wir brauchen von Kanzler Scholz die Sicherheit, dass Deutschland die Ukraine unterstützt. Er und seine Regierung müssen sich entscheiden», sagte er am Montag in einem Interview des ZDF-«heute-journals» in Kiew. Es dürfe nicht versucht werden, einen Spagat zwischen der Ukraine und den Beziehungen zu Russland hinzubekommen.

«Deutschland ist etwas später als einige unserer Nachbarländer dazugekommen, was die Waffenlieferungen angeht. Das ist eine Tatsache», kritisierte das Staatsoberhaupt. Als erstes seien unter anderem die USA, Grossbritannien sowie die baltischen Staaten aktiv geworden. Deutschland und Frankreich hätten anfangs nur politisch und rhetorisch die Ukraine unterstützt.

selenski
Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert nach vier Monaten Krieg mehr westliche Waffen für die Ukraine. - Keystone

Von ukrainischer Seite wurde zuletzt angeprangert, dass Deutschland versprochene Waffen zu zögerlich an die Ukraine liefert. Die Hoffnungen liegen nun auf dem bald anstehenden Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz in Kiew. Die ukrainische Regierung erhofft sich konkrete Zusagen für eine sofortige Lieferung deutscher Panzer.

Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, forderte von Scholz die Zusage von Leopard-Kampfpanzern und Marder-Schützenpanzern. Dies sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Ukraine fordert weitere Waffenlieferungen

Und ein Berater Selenskyjs erklärte, die Ukraine brauche 1000 schwere Artilleriegeschütze (Haubitzen). Zudem fordern sie 300 Mehrfachraketenwerfer, 500 Panzer und 2000 gepanzerte Fahrzeuge. Auch benötigt die Ukraine 1000 Drohnen, um den Krieg gegen die russischen Angreifer zu gewinnen.

Selenskyj zeichnete in dem Interview ein dramatisches Bild der Lage: «Der russischen Regierung ist egal, wie viele Menschen ums Leben kommen. Ihnen ist egal, wie lange der Krieg dauert. Denn sie verdienen daran durch Energieexporte. Uns ist es nicht egal, dass Menschen ihr Leben verlieren.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Ukraine KriegBotschafterKriegZDFRegierung