Selenskyj setzt auf Kriegsende durch «diplomatische Mittel»
Für 2025 erhofft Ukraines Präsident Selenskyj sich ein Ende des Krieges mit Russland. Dieses soll durch «diplomatische Mittel» erreicht werden.
Wolodymyr Selenskyj setzt auf eine Beendigung des Krieges zwischen der Ukraine und Russland im Jahr 2025. Der ukrainische Präsident betonte jedoch am Samstag über das Landesradio, dass Putin «überhaupt keinen Frieden» wolle.
In dem ausgestrahlten Interview verwies Selenskyj auf die «wirklich komplizierte» Situation an der ostukrainischen Front. Dort ist die russische Armee seit Monaten auf dem Vormarsch.
«Unsererseits müssen wir alles tun, damit dieser Krieg nächstes Jahr endet», äusserte Selenskyj. «Wir müssen ihn mit diplomatischen Mitteln beenden.»
Selenskyj: Ukraine muss vor Verhandlungen gestärkt werden
Um Verhandlungen mit Russland aufnehmen zu können, müsse sich die Ukraine in einer «starken» Position befinden, fügte er hinzu. Sein Land dürfe dabei «nicht allein mit Russland» sein.
Die Ukraine könne entsprechende Verhandlungen nur «verlieren, wenn wir nur mit Putin reden, nur mit einem Mörder», so Selenskyj. Das Land müsse vorher «gestärkt» werden.
Am Freitagnachmittag hatte Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz mit Putin telefoniert. Es war das erste Telefonat zwischen den beiden Landeschefs seit fast zwei Jahren.
Scholz gab an, Putin aufgefordert zu haben, «seine Truppen zurückzuziehen». Russland solle sich bereit zeigen, mit der Ukraine zu verhandeln.
Der Kreml gab an, dass Putin ein Abkommen nur in Betracht zöge, wenn es die «neuen territorialen Realitäten» widerspiegeln würde. Moskau stellte mehrere Vorbedingungen für Verhandlungen.
Putin will Ukraine zur Gebietsaufgabe zwingen
Demnach solle die Ukraine vier ihrer südlichen und östlichen Regionen aufgeben. Russland hatte diese bereits als annektiert erklärt, kontrolliert sie jedoch nicht vollständig.
Kiew lehnte die Abgabe der Territorien ab. Der ukrainische Präsident warf Scholz vor, mit dem Telefongespräch die «Büchse der Pandora» für Putin geöffnet zu haben.
Über Onlinedienste erklärte Selenskyj: «Das ist genau das, was Putin seit langem will.»
«Es ist extrem wichtig für ihn, seine Isolation zu schwächen», hiess es weiter. Scholz hatte Selenskyj vorab über das Telefongespräch informiert.