SpaceX statt Sojus: ESA setzt bei zwei Missionen auf US-Raketen
Die Europäische Weltraumorganisation ESA muss umsatteln. Anstelle der russischen Sojus-Raketen setzt sie bei zwei Missionen nun auf die Falcon 9 von SpaceX.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Europäische Weltraumorganisation ESA plant zwei Missionen mit Falcon-9-Raketen.
- Russland verweigert wegen der Sanktionen Starts mit Sojus-Raketen.
- Die Entwicklung der eigenen Ariane-6-Rakete verzögert sich derweil weiter.
Die Europäische Weltraumorganisation ESA plant zwei wissenschaftliche Missionen mit Falcon-9-Raketen des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX. Die ESA-Sonden «Euclid» und «Hera» sollen jeweils von einer Falcon-9-Rakete ins All gebracht werden.
Die Sonde «Euclid» soll nach ihrem für kommendes Jahr geplanten Start die Ausdehnung des Universums erforschen. Ursprünglich sollte sie von einer Sojus-Rakete ins All befördert werden. Russland hatte die Zusammenarbeit im Februar als Reaktion auf EU-Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine aber ausgesetzt.
Die Sonde «Hera» soll Ende 2024 zu dem Asteroiden fliegen, den die Dart-Sonde der Nasa kürzlich erfolgreich vom Kurs abbrachte.
Europäische Ariane-6-Rakete erneut verschoben
Mit der Entwicklung der Ariane 6 war im Jahr 2014 begonnen worden. Der Jungfernflug der neuen Rakete war ursprünglich für 2020 geplant. Wegen der Pandemie und anderer Probleme wurde er bereits um zwei Jahre verschoben worden.
Am Mittwoch teilte die ESA mit, dass der erste Flug erst im vierten Quartal 2023 vorgesehen sei. Das Nachfolgemodell der Ariane 5 soll die europäische Raumfahrt unabhängiger machen.