SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky ist in Minsk freigekommen
Die Schweizer Journalistin Luzia Tschirky ist in der weissrussischen Hauptstadt Minsk verhaftet worden. Wenige Stunden später ist sie wieder auf freiem Fuss.
Das Wichtigste in Kürze
- SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky ist in Minsk verhaftet worden.
- Wenige Stunden später kam die Journalistin wieder frei.
Nachdem SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky in Minsk verhaftet wurde, ist die Journalistin bereits wieder auf freiem Fuss. Dies berichtet Tschirky selbst über ihren Twitter-Kanal.
Vor wenigen Minuten sei sie wieder aus einer Polizeistation freigekommen, schreibt sie. Offenbar war sie mit Bekannten einen Kaffee trinken, als Unbekannte sie in einen Minibus zerrten. «Männer in Masken zogen uns in den Minibus ohne Erklärung», so die SRF-Frau.
Ich bin vor wenigen Minuten hier aus der Polizeistation freigekommen. Ich war unterwegs um mit einer Bekannten Kaffee zu trinken, als an einer Ampel ein Minibus anhielt. Männer in Masken zogen uns in den Minibus ohne Erklärung. Meine Bekannte und ihr Mann hält man weiter fest. pic.twitter.com/NRRejrUiO8
— Luzia Tschirky (@LuziaTschirky) January 31, 2021
Daraufhin befand sich Tschirky zwischenzeitlich in Polizeigewahrsam. Ihre Bekannte und deren Mann seien aber noch nicht freigekommen.
Gründe für Festnahme unklar
Die Umstände der vorübergehenden Festnahme am Sonntag waren zunächst unklar. Am Morgen hatte Tschirky unter anderem aus Minsk über die regierungskritischen Demonstrationen in den russischen Städten Moskau und St. Petersberg berichtet. Laut SRF hält sich Tschirky mit einer gültigen Akkreditierung in Belarus auf.
Korrespondentin @LuziaTschirky wurde in #Minsk verhaftet. Dies berichtet die lokale NGO @viasna96 . Die Schweizer #Botschaft in Minsk ist im Bild und hat Kontakt mit dem Aussenministerium in Belarus aufgenommen. Luzia Tschirky hält sich mit gültiger Akkreditierung in Belarus auf.
— SRF News (@srfnews) January 31, 2021
Das Schweizer Aussendepartement erklärte nach Bekanntwerden der Festnahme am Sonntag, es stehe in Kontakt mit dem belarussischen Aussenministerium. Man kümmere sich um den Fall.
Aussenminister erleichtert über rasche Freilassung von Tschirky
Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis hat am Sonntag erleichtert auf die Freilassung einer zuvor in der belarussischen Hauptstadt Minsk festgenommenen TV-Journalistin reagiert. «Ich bin erleichtert und danke allen, die sich für eine rasche Lösung eingesetzt haben», teilte Cassis im Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Schweizer Journalistin ist nach Festnahme in #Minsk wieder frei. Sie befindet sich in der Schweizer Botschaft. Ich bin erleichtert und danke allen, die sich für eine rasche Lösung eingesetzt haben.
— Ignazio Cassis (@ignaziocassis) January 31, 2021
SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky befand sich nach ihrer Freilassung in der Schweizer Botschaft in Minsk, wie Cassis weiter ausführte.
Die Journalistin war am Sonntag nach Angaben eines EDA-Sprechers während rund drei Stunden festgehalten worden.
SRF verurteilt vorübergehende Festnahme von TV-Korrespondentin
Das Schweizer Fernsehen SRF kritisiert die mehrstündige Festnahme seiner Russland-Korrespondentin am Sonntag in der belarussischen Hauptstadt Minsk heftig.
«Wir sind befremdet, dass unsere Korrespondentin auf offener Strasse und ohne Grund verhaftet worden ist und verurteilen dieses Vorgehen der Behörden von Belarus aufs Schärfste», liess sich der Leiter der SRF-TV-Auslandredaktion, Reto Gerber, in einer Stellungnahme auf der SRF-Internetseite am Sonntag zitieren.
Man sei indes sehr erfreut, dass Tschirky nach einer Intervention durch die Schweizer Botschaft in Belarus wieder freigelassen worden sei. Luzia Tschirky ist seit Frühjahr 2019 Korrespondentin von Fernsehen SRF in Russland.