Starkes Erdbeben in Albanien lässt Häuser einstürzen
Bereits im September wackelte die Erde in Albanien. Nun erschüttert ein noch heftigeres Beben Durres. Bisher gab es mindestens elf Tote.
Das Wichtigste in Kürze
- In Albanien bebte heute Dienstagmorgen die Erde mit einer Stärke von 6,4.
- Laut Medien gab es bisher mindestens elf Tote.
- Helfer suchen in Trümmern nach Überlebenden und befreiten so einen unverletzten Buben.
- Die Gesundheitsministerin spricht von 600 Verletzten.
Das wohl schwerste Erdbeben seit Jahrzehnten in Albanien hat am frühen Dienstagmorgen die Westküste des Balkanstaats erschüttert. Das Institut für Geowissenschaften und das Deutsche Geoforschungszentrum gaben die Stärke mit 6,3 an. Die US-Erdbebenwarte (USGS) vermeldete 6,4.
The building shakes in #Shëngjin following the 6.4 magnitude earthquake that struck #Albania. So far, 13 residents have been killed and 600 others injured. - @LastQuake pic.twitter.com/kdWBzLq4IS
— TopInformer News (@topinformer_co) November 26, 2019
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Das Epizentrum lag zehn Kilometer nördlich von Durres und 30 Kilometer westlich von Tirana im Adriatischen Meer. Wie die Gesundheitsministerin Ogerta Manastirliu sagt, befinden sich über 600 Verletzte zur Behandlung in Spitälern. Albanische Medien berichten von 15 Todesopfern.
Live from Albania now.
— Elizana Xhameta (@elizanaxhameta) November 26, 2019
6.4 Richter #seismos #σεισμος #terremoto #Albania #Durres #Tirana #Δυρραχιο #Τιρανα #Αλβανια
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Es wird vermutet, dass die Zahl der Todesopfer noch weiter steigen wird. Zudem kündigte der Bildungsminister an, dass der Schulunterricht im ganzen Land heute und morgen ausfallen werde.
«Dachte nur an meine beiden kleinen Töchter»
Auch der Chefredaktor von «Euronews Albania» wurde vom Erdbeben geweckt. «Es herrschte Panik. Ich dachte nur an meine beiden kleinen Töchter, die im Zimmer neben an schliefen. Ich habe sie geweckt und bin mit ihnen sofort raus gegangen», erzählt Frank Egro gegenüber «Euronews».
"I was not thinking about myself but about my two little daughters who were sleeping next door."@EuronewsAlbania Editor-In-Chief Franko Egro relives the moment he felt the 6.4 magnitude earthquake that hit an area close to the Albanian capital of Tirana. pic.twitter.com/Vb0VY7QXVL
— euronews (@euronews) November 26, 2019
Zu diesem Zeitpunkt hätten sich bereits alle Menschen auf den Strassen befunden, um sich vor hohen Gebäuden zu distanzieren. «Ein Bild, das ich nie vergessen werde.»
Junger Bub aus Trümmern gerettet
Helfer suchen in den Trümmern eifrig nach Überlebenden. Laut «Panorama» seien in Durres und Thurmane bisher 28 Menschen aus eingestürzten Gebäuden gerettet worden. An einem Ort konnte ein Bub aus den Trümmern gezogen werden. Dieser hatte Glück und weist nur wenige Kratzer auf, wie die Zeitung «Shqip» berichtet.
Im Fussballstadion von Durres werden Zelte zur Notfallversorgung von Verletzten aufgerichtet.
Von Anwohnern gepostete Videos im Internet zeigten eingestürzte Gebäude in der Küstenstadt Durres. Menschen seien in Panik aus ihren Häusern gelaufen, hiess es. Das Erdbeben und einige kleinere Nachbeben waren laut örtlichen Medien auch im benachbarten Kosovo und selbst in Süditalien zu spüren.
Bei einer Serie schwächerer Erdbeben in Albanien waren im September mehr als 100 Menschen verletzt und Hunderte Gebäude beschädigt worden. Die Angaben zur Stärke dieser Beben lagen zwischen 4,4 und 5,8. Das Verteidigungsministerium sprach daraufhin vom schwersten Erdbeben in Albanien seit Jahrzehnten. Es war auch in den Nachbarländern Montenegro und Nordmazedonien zu spüren gewesen.
Der Mittelmeerraum gehört zu den aktivsten Erdbebenregionen Europas. Albanien ist dort eines von vielen Küstenländern und hat knapp drei Millionen Einwohner.
Später am Morgen kam es auch im Süden Bosniens zu einem Erdbeben der Stärke 5,4.