Stoltenberg: Putin wollte weniger Nato, er bekommt mehr
Neue Nato-Beitritte stärken das Bündnis, das Putin unbedingt schwächen wollte – ein «grosser strategischer Fehler», meint Nato-Generalsekretär Stoltenberg.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Nato-Generalsekretär sei Putins Angriffskrieg ein «strategischer Fehler» gewesen.
- Die Nato-Erweiterung stehe als Zeichen für ein Scheitern der Russland-Politik.
- Putin habe sowohl die Ukrainer als auch die Geschlossenheit der Nato unterschätzt.
Die voranschreitende Erweiterung des Verteidigungsbündnisses sei als Zeichen für ein Scheitern der Politik von Russlands Präsident Wladimir Putin. So wertet Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die neuen Beitritte. «Er zog in den Krieg, weil er weniger Nato wollte. Er bekommt mehr Nato», sagte der Norweger am Dienstag am Rande des Nato-Gipfels in Litauen.
Dass Finnland schon Mitglied sei und Schweden nun Mitglied werde, zeige, dass Putins Angriffskrieg ein «grosser strategischer Fehler» gewesen sei. Er habe sowohl die Ukrainer und die Geschlossenheit der Nato unterschätzt. Wie auch die politischen Konsequenzen in Ländern wie Schweden und Finnland.
Auch Türkei stimmt Beitritt Schwedens zu
Stoltenberg hatte am Abend zuvor ein Ende der türkischen Blockade der Bündniserweiterung angekündigt. Präsident Recep Tayyip Erdogan stimmte demnach bei einem Treffen mit dem schwedischen Regierungschef Ulf Kristersson zu: Das für den Beitritt Schwedens nötige Beitrittsprotokoll lege so bald wie möglich dem türkischen Parlament zur Zustimmung vor.
Bislang hatte er dies verweigert, weil er Schweden unzureichendes Engagement im Kampf gegen «Terrororganisationen» wie die kurdische Arbeiterpartei PKK vorwarf.