Massentierhaltungsinitiative

Streit in Spaniens Koalition über Massentierhaltung eskaliert

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Spanien,

Die Kritik des spanischen Verbraucherministers an der Massentierhaltung führt in der Koalition zu Streit. Dieser hat nun an Schärfe zugenommen.

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Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Spanien eskaliert der Streit über die Massentierhaltung.
  • Der Verbraucherminister hatte diese stark kritisiert.
  • Die Opposition fordert jetzt seinen Rauswurf.

Ein Streit in der spanischen Regierungskoalition über die Massentierhaltung insbesondere im Bereich der Schweinemast hat an Schärfe zugenommen.

Der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez bezeichnete Kritik seines Verbraucherministers Alberto Garzón vom linksalternativen Juniorpartner Unidas Podemos (UP) an den grossen Mastanlagen als «äusserst bedauerlich».

Opposition fordert Rauswurf von Garzón

In Spanien erzeugtes Fleisch sei von «ausserordentlicher Qualität», betonte er vor der wichtigen Regionalwahl in Kastilien und León am 13. Februar. Auch dort gibt es viele Grossbauernhöfe. Die konservative Opposition fordert Garzóns Rauswurf, weil er das Ansehen Spaniens in der Welt beschmutzt habe.

Schweine hängen im Schlachthof
Halbierte Schweine hängen im Schlachthof. - dpa

Vizeregierungschefin Yolanda Díaz (UP) warnte Sánchez hingegen, die Koalition nicht zu gefährden und vorsichtig bei der Wortwahl zu sein. Hintergrund des Streits ist der ökologische Umbau der Landwirtschaft, bei dem sich Teile der Landbevölkerung von städtischen Eliten bevormundet fühlen. Der sozialistische Agrarminister Luis Planas bedauerte am Dienstag die Debatte, weil sie die «ehrliche Arbeit» der Bauern in Frage stelle.

Verbraucherminister kritisierte Massentierhaltung

Garzón hatte kurz vor Silvester in einem Interview der britischen Zeitung «The Guardian» auf die Klimafolgen des hohen Fleischkonsums hingewiesen und die Massentierhaltung kritisiert. Sie trage nicht nur zur Erderwärmung bei, sondern belaste das Grundwasser. Und das Fleisch sei schlechter als das von traditionellen Bauernhöfen. Zudem sei es in den grossen Betrieben oft schlecht um das Tierwohl bestellt.

Auch in Spanien geht der Trend zu sogenannten Megabauernhöfen, während traditionell wirtschaftende kleinere Bauern aufgeben. Dagegen regt sich auch auf dem Land Widerstand.

«Was wollt ihr lieber, Pinienduft oder Schweinegülle?», fragte die Bürgermeisterin des Dorfes Bals de Ves in der Provinz Albacete ihre Bürger. In der Gemeinde mit nur 131 Einwohnern würden pro Jahr rund 100'000 Schweine gemästet, schrieb die Zeitung «El País» weiter.

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