Tausende bei Demo nach Bootsunglück in Italien – Inzwischen 76 Tote
In Italien haben Tausende gegen das Sterben im Mittelmeer demonstriert. Vor zwei Wochen kamen bei einem verheerenden Bootsunglück mindestens 76 Migranten um.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach einem verheerenden Bootsunglück vor Italien wurden inzwischen 76 Leichen gefunden.
- Nun haben Tausende Menschen gegen das Sterben im Mittelmeer demonstriert.
- Die Veranstaltung endete mit einer Schweigeminute am Strand.
Vor zwei Wochen kam es zu einem verheerenden Bootsunglück mit Dutzenden toten Migranten vor der Küste Süditaliens. Nun haben Tausende Menschen gegen das Sterben im Mittelmeer demonstriert.
Rund 5000 Demonstranten nahmen am Samstag an einer Prozession durch die kalabrische Stadt Steccato di Cutro teil. In dieser hatte sich jenes Unglück abgespielt, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Die Demonstration endete demnach am Strand der Stadt, an dem die Leichen angespült wurden, mit einer Schweigeminute.
Verschiedene Vereine und Bewegungen schlossen sich dem Protest als Zeichen der Solidarität an. Wie auf Fotos zu sehen ist, legten die Demonstranten einen Kranz sowie Blumen nieder. Zudem hielten sie ein aus den Trümmern des verunglückten Holzbootes gebautes Kreuz in die Höhe.
Auf Spruchbändern forderten die Menschen konkrete Massnahmen, um solche Unglücke zu verhindern. «Stoppt sofort das Sterben im Meer» war beispielsweise auf Plakaten zu lesen.
Drei weitere Leichen geborgen
Unterdessen bargen Einsatzkräfte am Samstag drei weitere Leichen in den Gewässern vor Steccato di Cutro. Es handelt sich um die Leichen zweier Kinder und eines Erwachsenen. Die Opferzahl stieg somit nun auf 76, wie ein Kommandant der Carabinieri auf Anfrage bestätigte. Es werden noch weitere Menschen vermisst; rund 80 Menschen überlebten das Unglück.