Tausende demonstrieren in Paris gegen Rassismus und Polizeigewalt

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Frankreich,

In Paris protestierten am Dienstagabend rund 20'000 Menschen vor einem Gerichtsgebäude im Norden der Stadt gegen Rassismus und Polizeigewalt.

In Frankreich sind am Dienstag zahlreiche Menschen auf die Strasse gegangen, um gegen Polizeiwillkür zu demonstrieren.
In Frankreich sind am Dienstag zahlreiche Menschen auf die Strasse gegangen, um gegen Polizeiwillkür zu demonstrieren. - sda - KEYSTONE/EPA/IAN LANGSDON

Das Wichtigste in Kürze

  • In Paris protestierten am Dienstagabend rund 20'000 Menschen gegen Polizeigewalt.
  • Dabei kam es am Rande auch zu Zusammenstössen mit der Polizei.

Am Rande des Protests kam es Berichten zufolge zu Zusammenstössen mit der Polizei. Die Demonstration war wegen eines coronavirusbedingten Versammlungsverbots untersagt worden. Auch in Lyon und Marseille gingen Medienberichten zufolge Menschen auf die Strassen.

Die überwiegend jungen Demonstranten riefen bei der grösstenteils friedlichen Anti-Rassismus-Kundgebung in Paris als Reaktion auf den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA Slogans der «Black Lives Matter»-Bewegung.

Ähnlicher Fall 2016 in Frankreich

Der Protest in der französischen Hauptstadt wurde von der Schwester des 2016 in Polizeigewahrsam gestorbenen Adama Traoré organisiert. Forensische Berichte, die von Traorés Familie und Richtern angefordert worden seien, kämen zu der Schlussfolgerung, dass Adama Traoré erstickte. Dies, weil drei Gendarmen ihn zu Boden zwangen und nicht in Folge einer vorbestehenden Herzerkrankung starb, berichteten Medien in Berufung auf Assa Traoré.

Nach Polizeiangaben blockierten einige Demonstranten die Ringstrasse der Pariser Autobahn und steckten Gegenstände in Brand. Die Sicherheitskräfte setzten Medienberichten zufolge Tränengas ein.

Verstiessen gegen Corona-Auflagen

Die Polizeipräfektur forderte die Demonstranten auf Twitter auf, sich zu zerstreuen. Innenminister Christophe Castaner verurteilte die Ausschreitungen.

Gewalt habe in einer Demokratie keinen Platz, schrieb Castaner auf Twitter. «Nichts rechtfertigt die Exzesse, die heute Abend in Paris stattgefunden haben.» Er gratulierte den Sicherheits- und Rettungskräften zu «ihrer Kontrolle und Gelassenheit».

Der bekannte Menschenrechtsanwalt Arié Alimi beschuldigte jedoch auf BFMTV die Polizei, Ärger zu provozieren, indem sie Tränengas auf friedliche Demonstranten abfeuere. Die Pariser Polizei hatte die Demonstration verboten und sich auf die Coronavirus-Beschränkungen berufen. Demnach dürfen sich höchstens zehn Menschen versammeln.

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