Theaterfrauen in Moskau für «Terrorismus-Rechtfertigung» verurteilt
Zwei russische Künstlerinnen wurden wegen «öffentlicher Rechtfertigung des Terrorismus» zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Die russische Theaterregisseurin und Feministin Jewgenija Berkowitsch und die Dramatikerin Swetlana Petritjschuk sind in Moskau wegen «öffentlicher Rechtfertigung des Terrorismus» zu je sechs Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt worden. Dazu werde ihnen für drei Jahre jeder Internetzugang verboten, berichtete die Staatsagentur Tass aus dem Gerichtssaal.
Das Verfahren war im Vorjahr unter dem Vorwurf des öffentlichen Aufrufs zu terroristischen Aktivitäten und öffentlicher Rechtfertigung oder Propaganda für den Terrorismus eingeleitet worden.
Ein umstrittenes Stück als Auslöser
Anlass des Verfahrens war ihr Stück «Finist – der tapfere Falke», das vor knapp drei Jahren uraufgeführt wurde. Es erzählt von Frauen, die sich aufgrund von Online-Dates entschliessen, Anhänger des radikalen Islams zu heiraten und von der Terrororganisation «Islamischer Staat» rekrutiert wurden.