Todesfahrt in Mannheim: War Alexander S. rechtsextrem?
Nach neuen Erkenntnissen zur Amokfahrt in Mannheim soll der Tatverdächtige Verbindungen zur rechtsextremen Szene haben. Er tötete zwei Menschen.

Die Ermittlungen zur tödlichen Autofahrt in Mannheim am 3. März 2025 nehmen eine überraschende Wendung. Der 40-jährige Tatverdächtige aus Ludwigshafen soll entgegen erster Vermutungen Kontakte zur Neonazi-Szene unterhalten haben.
Laut Informationen der «Augsburger Allgemeinen» hat die Rechercheplattform Exif, die sich auf antifaschistische Arbeit spezialisiert hat, Bildmaterial veröffentlicht. Dies soll Alexander S. bei einer Demonstration in Berlin am 3. Oktober 2018 zeigen.

Die Veranstaltung wurde teilweise von der rechtsextremen NPD organisiert. Die Aufnahmen zeigen den Verdächtigen inmitten zahlreicher Teilnehmer, die deutsche Flaggen schwenken, wobei er selbst ebenfalls eine Deutschlandfahne trägt.
Vermutlicher Attentäter von Mannheim hatte wohl Kontakt zur rechten Szene
Exif, behauptet, dass der mutmassliche Täter im Jahr 2018 Mitglied des «Ring Bund» war. Diese Organisation soll Reichsbürger und Neonazis umfasst und Kontakt zu einem Waffenhandelsring haben.
Der Zweck dieses Waffenhandels war laut «FAZ» angeblich die Finanzierung und der Aufbau einer rechtsextremen Organisation. Unter den gehandelten Waffen sollen sich Handgranaten und Kalaschnikows befunden haben.
In einer internen Mitgliederliste aus dem Jahr 2018 wurde S. unter der Nummer 000415 geführt. Ein führendes Mitglied der Neonazi-Gruppe vermerkte dabei verschiedene Qualifikationen von S., seine Ausbildung als Landschaftsgärtner und seine Erfahrung als Boxer.
Alexander S. war mehrmals in psychiatrischer Behandlung
Die Ermittlungen zur Todesfahrt in Mannheim konzentrieren sich derzeit auf die psychische Verfassung von Alexander S.

Laut Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt deuten umfangreiche medizinische Unterlagen und zahlreiche Zeugenaussagen auf eine langjährige psychische Erkrankung des 40-Jährigen hin.
Er befand sich regelmässig in ärztlicher und psychiatrischer Behandlung. Im Jahr 2024 wurde er Berichten der «Südwest Presse» zufolge sogar stationär behandelt.
Motiv der Tat weiterhin ungewiss
Bislang hat sich Alexander S. nicht zum Motiv seiner Tat geäussert und schweigt in den Vernehmungen. Auch die Durchsuchung seiner Wohnung in Ludwigshafen brachte keine Erkenntnisse zum Tatmotiv.
Die Ermittler fokussieren sich nun auf die Analyse seiner Aktivitäten in sozialen Netzwerken sowie auf die detaillierte Rekonstruktion des Tathergangs. Ein wichtiger Aspekt der Ermittlungen ist zudem die Befragung eines Taxifahrers.

Dieser spielte offenbar eine entscheidende Rolle bei der Festnahme des Täters. Die Ermittler hoffen, durch diese verschiedenen Ansätze mehr Klarheit über die Hintergründe der Tat zu gewinnen.