Toiletten fehlen: Ösi-Busfahrer arbeiten 15 Stunden ohne Pinkelpause

Rosa Schmitz
Rosa Schmitz

Österreich,

Die Arbeitsbedingungen für Busfahrer in der österreichischen Hauptstadt Wien sind prekär. Ihnen fehlen nämlich Toiletten – bei 15-Stunden-Schichten eine Qual.

Welttoilettentag in Wien (Ö)
Um die Arbeitsbedingungen der Wiener Busfahrer verbessern, muss die soziale Infrastruktur ausgebaut werden. - vida.at

Das Wichtigste in Kürze

  • Busfahrer in Wien (Ö) machten am Dienstag darauf aufmerksam, dass ihnen Toiletten fehlen.
  • Sie sind häufig 15 Stunden am Stück im Dienst, ohne Pinkelpause.
  • Um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, muss die soziale Infrastruktur ausgebaut werden.

Am gestrigen Welttoilettentag haben Busfahrer in Wien (Ö) auf eine dringende Angelegenheit aufmerksam gemacht: Die fehlenden WCs während ihrer Schichten.

Mit einem symbolischen Plumpsklo demonstrierten sie in Wien gegen die mangelhaften Arbeitsbedingungen. Denn die Lenker sind häufig 15 Stunden am Stück im Dienst – ohne Zugang zu einem WC oder fliessendem Wasser.

«Wenn ich weiss, dass ich noch sechs Stunden warten muss, bis ich das nächste Mal auf die Toilette gehen kann, überlege ich es mir zweimal, ob ich den einen Schluck Wasser noch trinke oder nicht», sagt Busfahrer Gregor Stöhr zur «Krone»-Zeitung.

Noch keine Lösung für Toilettenmisere

Ein Beispiel für den WC-Mangel ist der Kagraner Platz in Wien. Dort ist die nächste Toilette etwa 15 Minuten entfernt. Also ein viel zu langer Spaziergang, um in einer 20-minütigen Pause zu bewältigen. Anderswo in der Stadt ist die Situation ähnlich.

Doch seit der letzten Demo im Sommer hat sich für die Wiener Busfahrer nichts geändert. «Einigen Kollegen boten die Arbeitgeber tatsächlich Urinflaschen als ernstgemeinte Lösung für die Toilettenmisere an», sagt Stöhr.

Unterstützt wurde die Aktion von der Gewerkschaft Vida, die unter anderem Beschäftigte im Verkehr vertritt, und der Arbeiterkammer Wien. Auch vor Ort waren einige Klimaaktivisten von «Fridays For Future».

Arbeitsbedingungen «menschenunwürdig»

Das Bündnis «Wir Fahren Gemeinsam» bezeichnet diese Zustände gegenüber der «Kronen Zeitung» als «menschenunwürdig». Es fordert eine ausreichende und kostenlose soziale Infrastruktur für alle Berufskraftfahrer.

Dazu würden Toiletten, Duschen und Waschräume gehören. «Zumindest entlang des hochrangigen Strassennetzes», heisst es.

Müssen die ÖV-Betriebe Busfahrern WCs zur Verfügung stellen?

Diese Forderungen wollen die Buslenker bei den anstehenden KV-Verhandlungen im Busbereich Nachdruck verleihen. Ob ihre Stimmen gehört werden, bleibt abzuwarten.

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Kommentare

User #4633 (nicht angemeldet)

Weniger Bier saufen, besser ne nase ziehn macht wach

User #4235 (nicht angemeldet)

15 Stunden im Dienst, wie soll das möglich sein? Die würden ja am Steuer einschlafen. Und wann bzw. wo essen sie? Auf dem Fahrersitz?

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