Touristen zahlen in Lissabonner Restaurants mehr als Einheimische
Touristen erhalten in Lissabon offenbar höhere Restaurant-Rechnungen als Einheimische. Der lokale Gastgewerbeverband will davon allerdings nichts wissen.
Das Wichtigste in Kürze
- Durch Nicken und Zwinkern sollen Einheimische in Lissabon weniger fürs Essen bezahlen.
- Touristen werden in Restaurants offenbar höhere Preise verrechnet.
- Der portugiesische Branchenverband widerspricht entsprechenden Berichten.
Portugal ist ein beliebtes Reiseland – auch bei Schweizern. Doch Berichte über ein «Zweiklassensystem» in Lissabonner Restaurants dürften nun bei Touristen für Ärger sorgen.
Mehrere Medien berichten nämlich, dass teils für Besucher und Einheimische unterschiedliche Preise gelten. Dabei werden den Touristen die höheren Preise verrechnet, die in den mehrsprachigen Speisekarten aufgeführt sind.
Einheimische hingegen profitieren von tieferen Preisen. Diese werden «mündlich im Flüsterton» weitergegeben, heisst es. Die Kommunikation erfolge auch durch Zwinkern und Nicken. Es soll teils sogar Speisekarten mit den günstigeren Preisen geben, die in «unauffälligen oder sogar versteckten Bereichen» platziert werden.
Verband: Preise sind «völlig transparent»
Der portugiesische Hotel- und Gaststättenverband AHRESP stellt gegenüber der Zeitung «Expresso» jedoch klar, dass ihm diese Praxis nicht bekannt sei. Die Preise müssten für alle Kunden gleich sein und «völlig transparent» ausgewiesen werden. Von einer Diskriminierung von Touristen wisse man nichts.
In Lissabon stören sich – wie etwa in Barcelona – immer mehr Einheimische an den Touristen-Fluten. Overtourism sorgt dafür, dass die Preise fürs Wohnen in die Höhe schiessen und Wohnungen via Airbnb vermietet werden. Zudem werden die Strassen von Touristen-Taxis, den dreirädrigen Tuk-Tuks, verstopft.