Ein deutsches Fitnessstudio für Frauen verwehrt einer präoperativen Transfrau den Zutritt. Sie fordert wegen der Diskriminierung nun Schmerzensgeld.
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Ein Fitnessstudio für Frauen steht wegen einer abgewiesenen Transfrau im Zentrum einer Kontroverse. (Symbolbild) - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Transfrau will vor der geschlechtsanpassenden Operation in ein Frauen-Fitnessstudio.
  • Die Betreiberin verweigert ihr dies, man lasse keine «biologischen Männer» rein.
  • Die Transfrau schaltet die Antidiskriminierungsbeauftragte ein und fordert Entschädigung.
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Das «Lady's First»-Gym, ein Fitnessstudio nur für Frauen, im deutschen Erlangen ist im Zentrum einer Kontroverse: Sollen auch Transfrauen dort trainieren dürfen?

Nein, findet die Betreiberin Doris Lange gegenüber der «Bild». Deswegen wurde Laura H., einer Transfrau, ein Probetraining abgesagt. Weil die Operation für die Geschlechtsanpassung noch nicht stattgefunden hatte, schlug H. vor, in der Garderobe und in der Dusche eine Badehose zu tragen.

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Muss ein Fitnessstudio für Frauen auch Transfrauen offenstehen? Darüber diskutiert Deutschland. (Symbolbild) - pexels

«Wir haben freundlich mitgeteilt, dass wir in unseren Schutzräumen für Frauen keinem biologischen Mann Zutritt gewähren.» Dies sagt Lange, die das geplante Probetraining ein Tag nach der Terminvereinbarung abgesagt hat. Sie begründet dies mit ihrem Hausrecht. Zudem gebe es in einem Frauen-Fitnessstudio Schutzräume für Frauen – «ansonsten wäre mein Geschäftsmodell absurd».

H. jedoch ist damit nicht einverstanden und wendet sich an die Antidiskriminierungsbeauftragte. Ferda Ataman schreibt dann auch an das Fitnessstudio, dass das Verhalten gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstossen könnte. Dieses verbietet, eine Person wegen ihrer sexuellen Identität bei bestimmten Geschäften zu benachteiligen.

Fitnessstudio sammelt Spenden für Rechtsstreit

Ataman schreibt von einer «erlittenen Persönlichkeitsverletzung» und schlägt eine Entschädigungszahlung von 1000 Euro vor. Lange verweigert dies, H. zieht den Fall weiter und fordert 2500 Euro Schmerzensgeld. Zudem wird gefordert, dass das Gym Transpersonen den Zugang nicht weiter verwehrt und andernfalls 5000 Euro Strafe bezahlen soll.

Gehst du ins Fitnessstudio?

Dagegen wehrt sich Fitnessstudio-Betreiberin Doris Lange nun. Um die Rechtskosten zu tragen, wurde ein Spendenkonto eingerichtet, auf dem bereits über 12'000 Euro zusammengekommen sind. Lange begründet ihren Kampf auch damit, dass sie vermutet, dass an ihr «ein Exempel statuiert» werden solle.

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