Transfrau darf nicht in Ladys-Gym: Experte spricht von «Kulturkampf»

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Deutschland,

Laut einem Experten ist das Gesetz im Fall der Transfrau, die nicht im Frauen-Gym trainieren darf, unklar. Es werde deshalb auf einen Kulturkampf herauslaufen.

Deutschland
Wegen eines Frauen-Fitnessstudios wird in Deutschland über die Rechte von Transfrauen gesprochen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Transfrau darf nicht in einem Frauen-Gym trainieren.
  • Laut einem Experten ist das Antidiskriminierungsgesetz unklar, Ausnahmen sind erlaubt.
  • Deshalb erwartet er, dass es auf einen Kulturkampf herauslaufen wird.

Das «Lady's First»-Gym in Erlangen (D) verweigert einer präoperativen Transfrau den Zutritt. Der Fall wird in Deutschland und der Schweiz bekannt, da sich die Transfrau wehrt und Schmerzensgeld verlangt.

Felix Zimmermann, Chefredaktor des Rechts-Magazins «Legal Tribune Online» spricht gegenüber der «Welt» von einem «Kulturkampf». Auf der einen Seite stünden jene, die sagten, es gebe das biologische Geschlecht und Menschen mussten basierend darauf behandelt werden. Auf der anderen Seite seien jene mit anderen Ansichten. Der Grund dafür, dass es auf einen Kulturkampf herauslaufe, ist die Unklarheit des Gesetzes.

Gym
Ob Transfrauen rechtlich gesehen aus einem Frauen-Fitnessstudio ausgeschlossen werden dürfen, ist unklar. (Symbolbild) - pexels

Der Rechts-Experte führt aus, dass das Antidiskriminierungsgesetz Ausnahmen vorsehe: «Gibt es sachliche Gründe für die Diskriminierung, muss die Ungleichbehandlung hingenommen werden.» Die sachlichen Gründe könnten Sorge um die Intimsphäre oder die persönliche Sicherheit sein. Beispielsweise bei Saunas kämen diese Gründe zur Anwendung.

In einem Frauenfitnessstudio könnte die Ausnahme greifen, sagt Zimmermann. Es müsse aber ein «berechtigtes Sicherheitsinteresse» gebe. «Man kann nicht mit Vorurteilen spielen, so nach dem Motto, das ist ein Mann und Männer sind gefährlich.»

Experte: Ich würde sagen, Ausschluss ist berechtigt

Ein wichtiger Teil bei der Abwägung spiele die Tatsache, dass die Transfrau einen Penis habe. Sie habe aber auch vorgeschlagen, nur in den Trainingsbereich, nicht aber in die Kabinen zu gehen. Hier sei aber die Kontrolle nicht leicht. «Die Situation ist unklar», sagt Zimmermann.

Das Geschlechtsteil könne die Sorge um die Intimsphäre und die Sicherheit begründen. «Man kann wohl sagen, es kommt auf die Geschlechtsteile an.»

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Auf der anderen Seite könne aber auch gesagt werden, die Transfrau agiere wie eine Frau. Sie denke wie eine Frau und fühle sich wie eine Frau. «Sie ist quasi eine Frau.»

Die wichtige Frage: «Ist es berechtigt, die Transfrau aus dem Frauen-Gym auszuschliessen?» Felix Zimmermann sagt: «Ich würde sagen, ja. Aber das Gesetz ist nicht ganz klar.»

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Kommentare

User #2143 (nicht angemeldet)

Das ist der Grund warum der Bund nicht annehmen darf!

Dundee

Ist deren hausrecht. Da kann sich derjenige auf die Hinterbeine stellen!

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