Trotz Sanktionen: Iran kauft vier Airbus-Maschinen
Eigentlich ist dem Iran der Kauf von Airbus-Maschinen untersagt. Über Umwege hat der Staat nun aber trotzdem vier Airbus-340-Flieger kaufen können.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Iran hat seine Flotte mit vier neuen Airbus-Flugzeugen aufgestockt – trotz Sanktionen.
- Die Maschinen sollen aus Johannesburg kommen und bis 2019 Turkish Airlines gehört haben.
Der Iran hat trotz geltender Sanktionen vier gebrauchte Passagierflugzeuge zum Ersatz von Maschinen seiner alternden Flotte erhalten. Die iranische Luftfahrtbehörde bestätigte heute, dass vier Flugzeuge im Iran angekommen sein.
«Die vier Airbus-340-Flieger sind im Land angekommen. Sie werden demnächst in der zivilen Luftfahrt eingesetzt», sagte ein Behördensprecher dem Nachrichtenportal Khabar-Online. Wie trotz der Sanktionen die vier Flieger erworben wurden, verriet er nicht.
Alte Maschinen von Turkish Airlines?
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll es sich dabei um Flugzeuge handeln, die 2019 von Turkish Airlines ausgemustert wurden. Die neue Besitzerfirma habe die Maschinen daraufhin am Flughafen in Johannesburg geparkt. Turkish Airlines äusserte sich zunächst nicht.
Wie unter anderem «Bild» berichtete, sollen vergangene Woche alle vier Maschinen mit Kennzeichen aus Burkina Faso in Johannesburg gestartet sein. Offiziell sollte demnach ein Flughafen in Usbekistan angesteuert werden. Die Flieger landeten jedoch in Teheran.
Der Sprecher der iranischen Luftverkehrsbehörde gab zu, dass wegen Sanktionen der Kauf von neuen Passagiermaschinen für den Iran schwierig sei. Daher müsse das Land diesbezüglich «mit ausgeschaltetem Licht» fahren. Der Begriff wird im Persischen bei nicht einwandfrei durchgeführten Geschäften benutzt.
Iran hat Probleme bei der Ersatzteilbeschaffung
Der Iran hat seit Jahren Probleme mit seinen Passagiermaschinen. Inoffiziell heisst es, dass die meisten Flugzeuge immer noch Boeings aus der Zeit vor der islamischen Revolution von 1979 seien. Die zivile Luftfahrtbehörde hat auch Probleme mit Ersatzteilen, da besonders die für Boeings von den USA nicht mehr geliefert werden.
Berichten zufolge sollen daher fast 60 Prozent der mehr als 330 Flugzeuge aus dem Verkehr gezogen worden sein.