Trump mit Kurswechsel: Kann die EU sich ohne die USA verteidigen?
Die EU will ihre Verteidigungsfähigkeit stärken. Nach Trumps Kurswechsel setzt Europa auf Aufrüstung und Eigenständigkeit.

Die Partnerschaft zwischen den USA und der EU steht unter Druck. Nach einem Streit zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj im Weissen Haus hat die US-Regierung ihre Militärhilfe für die Ukraine ausgesetzt.
«Die NATO steht kurz vor einer Zerreissprobe», warnte Politologin Stefanie Babst. Die EU reagiert mit einer historischen Aufrüstungsinitiative, um ihre Sicherheit eigenständig zu gewährleisten, berichtet «Deutschlandfunk».
Milliarden für Verteidigung
Beim Krisengipfel am 6. März beschlossen die EU-Staats- und Regierungschefs, bis zu 800 Milliarden Euro (umgerechnet ca. 764 Milliarden Franken) für Verteidigung zu mobilisieren.
Der Plan «ReArm Europe» sieht Kredite der Europäischen Investitionsbank und gelockerte Schuldenregeln vor.

«Dies ist ein Wendepunkt für die Sicherheit Europas», erklärte Ursula von der Leyen laut der «Tagesschau». Deutschland plant zudem, Verteidigungsausgaben von der Schuldenbremse auszunehmen.
EU ohne Trump: Fehlende Fähigkeiten
Trotz steigender Militärausgaben – umgerechnet etwa 402 Millarden Franken im Jahr 2024 – fehlen Europa strategische Ressourcen. «Es mangelt an Lufttransport, Geheimdienstkapazitäten und moderner Ausrüstung», so Sicherheitsexpertin Ronja Kempin laut «Deutschlandfunk».
Auch die Munitionslager sind unzureichend gefüllt, was Europas Abhängigkeit von den USA verdeutlicht.
Ein neuer Weg für Europas Verteidigung
Experten fordern eine engere Zusammenarbeit der EU-Staaten. Historiker Norbert Frei sieht in einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft eine Chance, Kapazitäten effizienter zu nutzen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bietet zudem an, Frankreichs Atomwaffen für Europas Schutz einzusetzen. «Die Zukunft Europas darf nicht in Washington entschieden werden», sagte er laut «Tagesschau».