Ukraine-Krieg: Kreml wirft Westen Dämonisierung Russlands vor
Der Kreml wirft dem Westen angesichts der Spannungen im Ukraine-Krieg vor, Russland international zu dämonisieren. Moskau bedrohe niemanden.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland wirft dem Westen vor, den Kremlmit Behauptungen zu dämonisieren.
- Russland solle so als «Aggressor» dargestellt werden.
- Es wird befürchtet, dass ein russischer Angriff auf die Ukraine bevorstehen könnte.
Der Kreml hat dem Westen angesichts der Spannungen im Ukraine-Krieg vorgeworfen, Russland international zu dämonisieren. Moskau bedrohe niemanden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem am Sonntag im russischen Staatsfernsehen ausgestrahlten Interview. Auch Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt Vorwürfe zurückgewiesen, dass Russland einen Überfall auf die Ukraine plane.
«Das Anheizen der gespannten Nachrichtenlage, das wird einmal mehr mit dem Ziel einer weiteren Dämonisierung Russlands gemacht», sagte Peskow. Russland solle so als «Aggressor» dargestellt werden.
Die führenden westlichen Industrienationen warnten am Wochenende Russland eindringlich vor einem Angriff auf die Ukraine und drohten Konsequenzen an.
Ausbreitung der Nato-Truppen nach Osten
Putin hatte sich auch bei einem Video-Gipfel mit US-Präsident Joe Biden über die Spannungen an der russisch-ukrainischen Grenzen ausgetauscht. Der Kremlchef kritisierte Ausbreitung der Nato-Truppen nach Osten.
Zuletzt hatten Angaben der Nato über eine Konzentration russischer Truppen in der Nähe der ukrainischen Grenze international Besorgnis ausgelöst. Demnach hat Russland dort derzeit zwischen 75'000 und 100'000 Soldaten zusammengezogen. Befürchtet wird, dass ein russischer Angriff auf das Nachbarland bevorstehen könnte. Russland wies wiederholt zurück, einen Angriff auf die Ukraine zu planen.
Ukraine mit Militäroffensive?
Russische Medien berichteten am Sonntag, dass erstmals ein US-Aufklärungsflugzeug in der Ukraine im Einsatz gewesen sei. Moskau sieht seit längerem Anzeichen dafür, dass die Regierung in Kiew eine Militäroffensive versuchen könnte. So sollen die von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete in der Ostukraine zurückgeholt werden.
Das wäre ein Verstoss gegen den Minsker Friedensplan von 2015. Für diesen Fall könnte Russland in dem Separatistengebiet einmarschieren, um unter Berufung auf seine Militärdoktrin dort seine Bürger zu schützen. Trotz internationaler Kritik hatte Putin im Donbass an Hunderttausende Ukrainer russische Pässen verteilen lassen.