Ukraine Krieg: 2,55 Millionen Flüchtlinge in Polen angekommen

Über 2,55 Millionen Menschen sind aus dem Ukraine-Krieg über die polnische Grenze geflohen. Allein am Mittwoch seien 23'400 Flüchtlinge abgefertigt worden. Dies sei ein Anstieg um 16 Prozent im Vergleich zum Vortag, wie der polnische Grenzschutz mitteilte.

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki bedankte sich bei einem Treffen mit Vertretern von Kommunalverwaltungen in Warschau für die Zusammenarbeit bei der Hilfe für Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg.

«Wir haben es mit der grössten Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg zu tun», sagte er der Agentur PAP zufolge. Polen wolle ukrainischen Flüchtlingen ein Stück Normalität geben. Daher sei ein reibungslose Kooperation zwischen der Regierung und den Kommunen «extrem wichtig».

Zur Unterstützung bei der Flüchtlingsaufnahme wurden den Kommunen nach Angaben von Morawiecki von der Regierung 500 Millionen Zloty bereitgestellt. Das sind umgerechnet knapp 110 Millionen Franken. Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele in andere EU-Staaten weitergereist sind.

Morawiecki verwies darauf, dass die meisten Ukrainer später wieder in ihr Land zurückkehren wollten. Sie bräuchten aber nun Hilfe und ihre Einbindung in das Leben bringe auch Vorteile für die polnische Wirtschaft und Gesellschaft. Die gezeigte Hilfsbereitschaft biete zudem eine einmalige Chance, weltweit ein positives Bild von Polen zu vermitteln, sagte der Regierungschef.

In Richtung Ukraine überquerten dem Grenzschutz zufolge seit Kriegsbeginn 502'000 Menschen die Grenze. Dabei handelt es sich nach früheren Angaben zum grössten Teil um Ukrainer, die gegen die russischen Truppen kämpfen wollten. Andere kehrten zurück, um sich um Kinder oder hilfsbedürftige Angehörige zu kümmern.

Die Ukraine hatte vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze.